Das vorhanden sein von Vielfalt in unserer Gesellschaft bedeutet nicht automatisch gelungene soziale Inklusion und Belonging (gelebte, positive Zugehörigkeiten). Die Gestaltung und Pflege von Soziale Inklusion und Belonging ist ein Prozess, der nur gelingen kann, wenn aktiv Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, dass alle ihre Potentiale optimal entfalten und vielfältigste Bildungsbarrieren abgebaut werden können. Ein entscheidendes Element hierfür ist eine differenzsensible Haltung aller, die in Schule pädagogische Verantwortung tragen, und ihre Bereitschaft, jeglicher Form von Exklusion und Diskriminierung entschieden entgegenzutreten. Der langjährig erprobte Anti-Bias-Ansatz kann wertvolle Hilfestellung leisten, die Sensibilität für Diskriminierung zu schärfen und Bildungs- und Teilhabebarrieren abzubauen. Entwickelt wurde das Konzept Anfang der 1980er Jahre von Pädagoginnen in den USA für den schulischen und außerschulischen Bildungsbereich. Die Weiterentwicklung für die Erwachsenenbildung fand Anfang der 1990er Jahre in Südafrika nach dem Ende der Apartheid statt und findet seit Ende 90er in Deutschland und Europa ihre Anwendung. Das englische Wort „Bias“ bedeutet Voreingenommenheit, Schieflage, Vorurteil. Der Ansatz nimmt vielfältige Formen von Diskriminierung in den Blick: Geschlecht, Herkunft, Aussehen, soziale Schicht, körperliche und geistige Gesundheit, Religionszugehörigkeit oder sexuelle Orientierung können Merkmale sein, aufgrund deren Menschen diskriminiert werden. In der Anti-Bias-Arbeit werden Ausgrenzung und Diskriminierung nicht als Resultate von Vorurteilen Einzelner verstanden, sondern im Kontext sozialer und politischer Machtstrukturen gesehen. Damit hilft der Ansatz, individuelle, gesellschaftliche und institutionelle Ausgrenzungsmechanismen zu erkennen, zu analysieren und letztlich zu verändern.
Bemerkungen:
Neben Anti-Bias Bildungsmaßnahmen bietet ZSIMT auch Bildungsmaßnahmen in folgende Bereichen: