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„Ist doch normal, oder?“ — Diversitätsbewusstsein in Einrichtungen der Jugend(bildungs-)arbeit entwickeln und verankern

Der jährliche Workshop Diversität des IDA vom 13. bis 15. Oktober 2017 im Naturfreundehaus Hannover (<link file:752 internal link in current>Ausschreibung als pdf-Datei)

Die Gesellschaft, in der wir leben, ist geprägt von Diskriminierung und Ungleichheit. Der Zugang zu Ressourcen und Institutionen ist u. a. davon abhängig, wie Menschen im Hinblick auf unterschiedliche Differenzlinien — etwa Religion, sexuelle Orientierung, Geschlecht, soziale und ethnisierte Herkunft oder Gesundheit – positioniert werden.

Diese Differenzlinien und ihre diskriminierenden Folgen wirken sich auch auf die Jugend(verbands)- und Bildungsarbeit aus. Sie werden relevant im Verhältnis zwischen Pädagog:innen und Adressat:innen, Haupt- und Ehrenamtlichen, zwischen Kolleg:innen oder in Kooperationen zwischen Einrichtungen. Dabei äußern sie sich nicht nur im direkten Kontakt zwischen Menschen, sondern prägen auch die Strukturen und Routinen von Einrichtungen oder die Materialien, mit denen gearbeitet wird. Diskriminierende Strukturen wirken daher oft unbeabsichtigt, z. B. weil Vorstellungen davon, was und wer als „normal“ angesehen wird, aber auch was als „normal“ in der Einrichtung gilt, Menschen ausschließen und abwerten können. Ein diskriminierungskritischer Diversitätsansatz thematisiert in diesem Zusammenhang sowohl die eigene Haltung und das eigene Verhalten als auch die ausschließenden Wirkungen von Institutionen und Strukturen.
In unserer eigenen Arbeit machen wir die Erfahrung, dass es im aktuellen gesellschaftlichen Klima zunehmend mehr Mühe kostet, eine kritische Auseinandersetzung mit diskriminierenden Strukturen in der eigenen Einrichtung anzuregen und durchzusetzen. Daher wollen wir mit dem Workshop einen Raum bieten, um bewusst auf unbewusst diskriminierende Strukturen im eigenen Jugendverband oder der eigenen Einrichtung zu blicken. Dabei geht es nicht darum, den Zeigefinger zu erheben, sondern um die Fragen,

  • wie eine diskriminerungskritische Entwicklung des eigenen Verbandes aussehen kann,
  • welcher Voraussetzungen und Bedingungen sie bedarf,
  • was Theoriegrundlagen sein können,
  • welche Tools und Methoden sich anbieten und
  • wie jede*r im Arbeitsalltag Impulse setzen kann, um eine ehrliche, selbstkritische, aber auch motivierende Reflexion der Normalität in der eigenen Einrichtung oder in den eigenen Zusammenhängen anzustoßen.

Die Referent:innen — Hanna Hoa Anh Mai und Sebastian Seng — verstehen den Workshop daher in erster Linie als selbstreflexiven, selbstkritischen und achtsamen Raum des Austauschs, des gemeinsamen Arbeitens und Lernens und der kollegialen Beratung. In diesem möchten wir einen Dialog zwischen den Teilnehmer:innen über unterschiedliche Arten und Wege, Diversität in der Praxis umzusetzen sowie die Erfahrungen der Teilnehmer:innen mit diesen Prozessen ermöglichen. In diesem Sinne wird der Workshop prozessorientiert ablaufen. Je nach Wunsch und Bedarf der Teilnehmer:innen können eigenverantwortlich getrennte Räume geöffnet werden.

Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Ehren- und Hauptamtliche, die in der Jugend(verbands)- und Bildungsarbeit tätig sind.

Programm
Freitag, 13. Oktober
16:00-16:30 Anreise und Anmeldung
16:30-18:00 Begrüßung, Vorstellungsrunde, Programm
19:00-21:00 Erwartungen und inhaltlicher Einstieg

Samstag, 14. Oktober
09:00-10:30 Theoretischer Input zu diskriminierungskritischer Diversität
10:45-12:30 Normalitätsvorstellungen in Institutionen und im individuellen (Arbeits-)Kontext
14:00-15:30 Normalitätsvorstellungen in Institutionen und im individuellen (Arbeits-)Kontext
15:45-18:00 Open Space I: Eigene Anliegen, Erfahrungen und Diskussionen zum Seminarthema

Sonntag, 15. Oktober
09:00-10:30 Open Space II: Eigene Anliegen, Erfahrungen und Diskussionen zum Seminarthema
10:45-11:50 Open Space III: Eigene Anliegen, Erfahrungen und Diskussionen zum Seminarthema
11:50-12:30 Seminarreflektion, -evaluation und Abschlussrunde
ab 12:30 Mittagessen und Abreise


Anmeldeverfahren
Anmeldeschluss ist der 8. September 2017. Sie erhalten bis spätestens am Tag des Anmeldeschlusses eine Anmeldebestätigung. Erst im Anschluss wird der Teilnahmebeitrag fällig. Die Anmeldung ist gültig nach Eingang des Teilnahmebeitrags auf das Konto:
IDA e. V., IBAN DE44 3005 0110 0047 0223 06, BIC DUSSDEDD, Stadtsparkasse Düsseldorf, Kennwort: Diversität.

Senden Sie Anmeldungen bitte per Email, Post oder Fax an:
Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V.
Volmerswerther Straße 20  
40221 Düsseldorf  
Tel: 02 11 / 15 92 55-5  
Fax: 02 11 / 15 92 55-69  
Info(at)idaev.de, www.idaev.de
Für Fragen und weitere Infos steht Ihnen Sebastian Seng zur Verfügung.

Bitte geben Sie bei der Anmeldung folgende Daten an:
Name, Vorname
Kontaktadresse
E-Mail-Adresse
Organisation
In welcher Funktion (hauptamtlich/ehrenamtlich) sind Sie dort tätig?
Verpflegungswünsche (z. B. vegan, koscher, halal)? Die Standardverpflegung im Naturfreundehaus ist vegetarisch, Fleisch kann vorbestellt werden.

Teilnahmegebühr und Fahrtkosten
Es wird ein gestaffelter Teilnahmebeitrag erhoben:
20 Euro: für Menschen ohne oder mit wenig Einkommen (nach Selbsteinschätzung, ohne Nachweis)
40 Euro: wenn der:die Arbeitgeber:in den Beitrag nicht übernimmt.
60 Euro: wenn der:die Arbeitgeber:in den Beitrag übernimmt.
Der Teilnahmebeitrag umfasst Unterkunft im Einzelzimmer, Verpflegung und Tagungskosten. Fahrtkosten müssen selbst getragen werden.

Tagungsort
Naturfreundehaus Hannover
Hermann-Bahlsen-Allee 8
30655 Hannover
Tel: 05 11 / 69 14 93
Fax: 05 11 / 60 68 82-8
www.naturfreundehaus-hannover.de

Veranstalter und Förderung
Dieses Seminar ist eine Veranstaltung des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA) e. V. und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes gefördert.