Am 4. Juli 1980 ereignete sich in der türkischen Provinz Çorum ein weiteres Pogrom an der alevitischen Bevölkerung in der Türkei. Der Tod eines nationalistischen Politikers löste landesweite Demonstrationen der rechtsextremen Grauen Wölfe aus. Dabei wurden linke Parteien sowie Alevit:innen zur Zielscheibe fanatischer Fundamentalist:innen. Ein Gerücht, Alevit:innen hätten die Allaadin Moschee und sunnitische Gläubige mit Tränengas attackiert, führte zu massiven Angriffen auf alevitische Wohnviertel und Dörfer. Häuser wurden in Brand gesetzt, Barrikaden errichtet und Gewalt verbreitet. 57 Menschen starben, über 200 Personen wurden verletzt und in mindestens 300 Fällen kam es zu Brandstiftung und Sachbeschädigung. Tausende von alevitischen Familien verließen daraufhin aus Angst um Leib und Leben für immer die Stadt Çorum.