Vom 17. bis zum 23. September 1991 griffen in Hoyerswerda zeitweise bis zu 500 Personen ein Wohnheim für Vertragsarbeiter:innen aus Mosambik und eine Geflüchteten-Unterkunft an. Die Polizei sperrte das Gebiet erst drei Tage nach Beginn der Ausschreitungen. Sie waren der Anfang einer Serie rassistischer Angriffe, die sich in Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen fortsetzten. Insgesamt wurden 32 Menschen verletzt. Von den 82 vorläufig Festgenommenen wurden lediglich vier Personen verurteilt. Die Aufarbeitung des Pogroms von Hoyerswerda 1991 war lange von Verdrängung geprägt. Erst ab 2012 erkannte die Stadt das Ereignis als Teil ihrer Geschichte an und setzte sich öffentlich damit auseinander. Heute fördert sie mit Initiativen wie dem „Tag und Nacht für Toleranz“ das Gedenken an das Pogrom und trägt zu einem Wandel der Stadt zu mehr Offenheit und Toleranz bei.