Im Jahr 2000 hat die UNESCO diesen Tag ins Leben gerufen, um auf das langsame Verschwinden vieler der weltweit etwa 7.000 Sprachen hinzuweisen. Der Tag feiert zugleich sprachliche Vielfalt und Mehrsprachigkeit und macht darauf aufmerksam, dass ihre Bewahrung und Förderung eine wichtige Voraussetzung für inklusive Gesellschaften sind. In Deutschland wird der Tag auch genutzt, um auf die Bedeutung der nationalen Minderheitensprachen Sorbisch, Friesisch, Dänisch und Romanes aufmerksam zu machen. Doch tut sich Deutschland immer noch schwer damit, gelebte sprachliche Vielfalt und Mehrsprachigkeit, z.B. in Schulen und Behörden, als normal anzuerkennen. Auch der Begriff „Muttersprache“ ist nicht unproblematisch, da er die Erwartung, dass Sprachen vor allem über die Mutter weitergegeben würden, die sich um Kinder und Haushalt kümmere. Hieran knüpfen völkisch-rassistische Vorstellungen an, die Müttern diese Rolle als natürlich zuweisen und mit der Aufgabe verbinden, biologisch und kulturell gedachte „Völker“ zu erhalten.