Der von der UNO 2003 ausgerufene Gedenktag erinnert an die Menschen, die weltweit Völkermorden zum Opfer fallen und ermahnt die häufig mangelnde Aufklärung und Bestrafung in der Aufarbeitung. Dem Völkermord in Ruanda von 1994 fielen binnen 100 Tagen rund 800.000 bis 1.000.000 Menschen zum Opfer, so wurden etwa 75 % der ruandischen Tutsi ausgelöscht. Bis 1918 war Ruanda Teil der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika, anschließend gehörte es zum belgischen Kolonialreich. Indem Deutsche und Belgier:innen Hutu und Tutsi zu „Rassen“ erklärten und die Vorherrschaft der Tutsi festigten, legten sie die geistige Grundlage für den Völkermord. Zudem wird darüber diskutiert, ob die Bundesregierung frühzeitige Warnsignale der Gewalt übersah und den Völkermord hätte verhindern können.