Der neuneinhalbstündige Film "Shoah" (zweiteilig) handelt, wie Claude Lanzmann selbst immer wieder betont, von der "Radikalität des Todes". Dementsprechend komponiert er das Thema der Vernichtung, wobei er auf jegliche Art von Archivmaterial verzichtet. Stattdessen befragt er Opfer, Täter und sogenannte Zuschauer, und verknüpft deren Aussagen und Gesichter mit Aufnahmen der Orte in ihrem heutigen Erscheinungsbild. Der Rezipient muss sich dadurch ein eigenes Bild machen, eine eigene Vorstellung entwickeln, von dem was er hört und sieht - oder vielfach, was gerade nicht (mehr) zu sehen ist.
Besondere Beachtung verdient weiterhin die Befragungsmethode des Regisseurs, die der Sartreschen Psychoanalyse geschuldet ist, und mit Hilfe derer vielfach die Befragten quasi überredet werden, Situationen nicht nur zu erzählen, sondern wieder-zu-erleben. Themenschwerpunkte des Films sind die Vernichtung in den Lagern Treblinka und Auschwitz, Chelmno, das Schicksal des tschechischen Familienlagers in Auschwitz und des Warschauer Ghettos, sowie der bürokratische Prozess der Vernichtung.
Quelle der Inhaltsbeschreibung: www.cine-holocaust.de
Produktionsort, -gesellschaft: Paris: Les Films Aleph / Historia Films
FSK: 12
Claude Lanzmann
1985
566 Min.
DVD / VHS
EMZ 3, 12
KMZ 5, 8, 10,1
LFD 3, 5, 7, 8, 10, 11, 13
LMZ 4, 6, 8, 9, 12, 13
LMD