Ein Minarett im Stadtkern, direkt neben einer katholischen Kirche: die Yavuz-Sultan-Selim- Moschee in Mannheim. Es dauert seine Zeit, bis die jungen Besucher ihre Schuhe ausgezogen und in die Regale gestellt haben. Imam Bekir Alboga erklärt den Schülern das Reinigungs-Ritual der Muslime: "Es ist für uns sehr wichtig, dass der Körper, die Kleider und der Gebetsplatz sauber sind. Deshalb ziehen wir auch die Schuhe aus." Dann führt er die Kinder nach oben, in den orientalisch geschmückten Gebetsraum.
Tag für Tag geht das so: Unter dem Motto "Die Gläserne Moschee" organisiert der Imam Führungen durch das Gotteshaus, erklärt die muslimischen Gebete und beantwortet geduldig Fragen zum Islam. Tausende hat er bereits durch die Vorzeige-Moschee geführt. Die Besucher sind neugierig. Der Blick hinter die Kulissen einer Moschee soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen.
Die Selim-Moschee ist ein großes, repräsentatives Gotteshaus, das Platz für 2.500 Menschen bietet. Die Moschee ist nicht nur Gotteshaus: Es gibt in dem Gesamtkomplex auch ein Café, Lebensmittelläden, ein Reisebüro, eine Bücherei und einen Friseur. Sozialberatung findet in der Moschee ebenso statt wie Hilfe beim Ausfüllen von Formularen für ältere Mitglieder der Gemeinde, die nur schlecht Deutsch können. Und auch das Fastenbrechen am Abend des Ramadans kann hier gemeinsam begangen werden.
Der Titel ist auf der DVD "Islam - Zwischen Tradition und Tabubruch. Sieben Filmbeiträge" zu finden.
Quelle der Inhaltsbeschreibung: www.politische-bildung.nrw.de
Produktionsgesellschaft: SWR
FSK: -
Bernd Seidl
2004
28 Min.
DVD