Leroy ist intelligent, höflich, gebildet, ein fleißiger Schüler und spielt Cello. Vielleicht ist er ein wenig schüchtern für seine siebzehn Jahre, aber das macht ihn nur umso liebenswerter. Und Leroy ist schwarz. Auch wenn er hin und wieder abfällige Blicke auf sich zieht, fühlt er sich doch ganz wohl in seiner schwarzen deutschen Haut. Mit seinem Freund Dimitrios durchstreift er Berlin und philosophiert über die Deutschen, ihre Ängste und Vorurteile. Erst als er sich in die blonde Eva verliebt, wird seine Hautfarbe zum Problem, auch für Eva. Ihr Vater ist Verbandsvorsitzender der örtlichen Rechtspartei und ihre fünf Brüder sind Nazi-Skins. Eva gerät bald zwischen die Fronten. Eine angestrebte Verständigung zwischen den Nazi-Brüdern und ihrem Freund will nicht gelingen. Als Eva im Krankenhaus landet, besinnt sich Leroy seiner ethnischen Wurzeln, gründet eine Black-Power-Gang und kämpft um seine Liebe. Mit Malcolm-X-Brillen als Erkennungszeichen ziehen sie in den Kampf gegen die Nazi-Skins. Gewalt ist keine Lösung, aber immerhin geht Hanno, dem ältesten Bruder Evas, mitten im Kampf buchstäblich ein Licht auf. Schließlich ist es aber Leroy, der die zündende Idee hat. Es gibt nur eins, das bislang alle Subkulturen bedroht: die Kommerzialisierung. (...)
Auf der Homepage des Verleihs wird "Leroy" als "politisch-unkorrekte Komödie" angekündigt. Die Idee, gesellschaftspolitisch relevante Themen in Form einer Komödie aufzugreifen und sie auf diese Weise Jugendlichen nahezubringen, ist im neudeutschen Sinne "voll korrekt". Denn ein leichter Zugang mit hohem Unterhaltungswert zu schwierigen Themen, der Brisantes über das Filmerlebnis hinaus in jugendlichen Gesprächsstoff konvertiert, ist absolut wünschenswert. Ein schwarzer Jugendlicher als Held in einer deutschen Komödie, das ist nicht nur neu, sondern bietet reichhaltiges Potenzial an Konflikten und Situationskomik. Eingebettet in eine Liebesgeschichte kommen Themen wie "die deutsche Scham", die Angst vor dem Islam oder der latente Rassismus zur Sprache. Doch bleiben diese Konflikte beiläufig und auf der Ebene des Unterhaltsamen.
- Ein Filmheft zum Film liefert Diskussionsansätze für PädagogInnen
Quelle der Inhaltsbeschreibung: www.leroylize.it (S. 1 u. 2)
Produktionsort, -gesellschaft: Berlin: Dreamer Joint Venture Filmproduktion
FSK: 12
Armin Völckers
2007
85 Min.
DVD