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Filmtitel

Import-Export – Eine Reise in die deutsch-türkische Vergangenheit

Beschreibung

Der Dokumentarfilm Import-Export möchte des Deutschen Leibgericht, den Döner, von hinten aufspießen und fragen: haben wir nicht genug auf 50 Jahren Migrationsgeschichte und Gastarbeiterklischees herumgekaut? Gibt es keine anderen Bilder dieser einzigartigen Völkerbegegnung? Schließlich begann die deutsch-türkische Annäherung doch nicht erst gestern in Untertürkheim, Türkenfeld oder Bad Dürkheim!? Auch andere Ortschaften, Namen oder Redewendungen klinge verdächtig türkisch und können unmöglich mit der uns bekannten Arbeitsmigration zusammenhängen. Diese Phänomene bestehen schon länger als alle Gastarbeiteranwerbeabkommen - und daran ist selbstredend nichts "getürkt" ...

Wie kommt es etwa, dass heutzutage mitten in Deutschland "Türken Hopp"- Rufe an Karneval ertönen? Ungewöhnliche Szenen, die wir im dörflichen Limbach im Saarland beobachten dürfen: wo sich die Bewohner vor unserer Kamera als "Türken" ausgeben - und ihre Heimat als "Saarländische Türkei" bezeichnen! Fragen, die uns die Gegenwart in Deutschland aufwirft und die in eine spannende Vergangenheit verweisen. Als so genannte „Deutsch-Türkin" will ich es genau wissen und nehme die Zuschauer mit auf meine filmische Recherchereise von Berlin bis an den Bosporus. Ein Road Movie auf den Spuren der ersten Begegnungen zwischen Deutschen und Türken. Eine Zeitreise durch die Epochen, die für überraschende Einblicke sorgen wird: denn Import-Export zwischen Deutschen und Türken besteht schon seit vielen Jahrhunderten... Auf unterhaltsame Art verwebt der Film die Zeitebenen und erzählt von kuriosen, fast vergessenen Details aus der Historie: von "Türkengebeten" wider die größte Gefahr, die das Abendland kannte, bis hin zum "königlichen Kammertürken" Friedrich Aly, dem besonderen Liebling von Königin Sophie Charlotte. Von der preußisch-osmanischen Waffenbrüderschaft und dem Bau der Bagdadbahn, der türkischen Lehrlingsverschickung 1917 nach Deutschland oder deutschen Antifaschisten im türkischen Exil.

Auf unserer Reise treffen wir türkische und deutsche Persönlichkeiten: etwa den Historiker Götz Aly oder den ehemaligen Vorstandschef von Daimler Chrysler Edzard Reuter. Aber auch der Trainer von Fenerbahce Istanbul Christoph Daum kommt zu Wort. Ihre Erzählungen, Erinnerungen und Anekdoten, angereichert mit ungesehenen Archivaufnahmen, werden auf deutscher und türkischer Seite für Verwunderung sorgen. Und dem Bild des (unbestritten freundlichen) Dönerverkäufers einige neue Bilder zur Seite stellen. Teilweise auf Super 8 gedreht, lädt der Film ein zu einer rasanten Fahrt durch die Geschichte, untermalt von türkischen "Easy-Listening"-Klängen aus den 60er Jahren. Das passende Tape auf unserer Reise in unbekanntes Terrain...

Mit Import-Export will ich an deutsch-türkische Traditionen erinnern, die für Türken und Deutsche gleichermaßen von Bedeutung sind. Der mögliche Beitritt der Türkei in die Europäische Union wird in Deutschland gegenwärtig kontrovers diskutiert. Gegner argumentieren etwa mit der "fehlenden historischen Zugehörigkeit" der Türkei. Die deutsch-türkische
Geschichte liegt jedoch gänzlich im Dunkeln. Umso dringlicher ist es, dieses faszinierende Thema zu erhellen und die eingefahrene Diskussion mit positiven, neuen Impulsen zu bereichern.

 

Quelle der Inhaltsbeschreibung: www.import-export-der-film.de

Produktionsort, -gesellschaft: Köln: Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)

FSK: -

 


Regie

Eren Önsöz

Produktionsjahr

2006

Spieldauer

95 Min.

Medientyp

DVD


Themen
  • Migrationsgesellschaft
  • Religion
  • Interkulturalität
  • Rassismus
Kategorien
  • Dokumentarfilm
Verleih

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