Der Begriff Faschismus, abgeleitet vom italienischen fascio, deutsch: Bündel (Amtszeichen der Leibwachen im antiken Rom), beschreibt eine politische Bewegung, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien entstand. Als Führer der Faschisten galt Benito Mussolini, der 1922 – nur kurz nach der Gründung der Partito Nazionale Fascista (National-faschistische Partei) – gewaltsam die Macht übernahm. Merkmale des italienischen Faschismus waren neben dem Führerkult („Duce“) und dem absoluten Willen zur Macht eine nationalistische sowie antikommunistische, antidemokratische und antipluralistische Einstellung. Zwar diente der italienische Faschismus den deutschen Nationalsozialist:innen in vielerlei Hinsicht als Vorbild, dennoch unterscheiden sich Nationalsozialismus und Faschismus voneinander. Mit Faschismus sind nicht zwingend völkischer Rassismus und Antisemitismusverbunden. Eine Gleichsetzung kann damit zu einer (auch unbeabsichtigten) Verharmlosung der besonderen rassistischen und antisemitischen Qualität des Nationalsozialismus beitragen. Heutige extrem rechte Bewegungen, die in Zielsetzung und Ideologie an die Epoche des Faschismus anknüpfen, werden gelegentlich unter dem strittigen Begriff Neofaschismus zusammengefasst.
Siehe auch Neofaschismus, Rassismus und Antisemitismus