Im völkischen Nationalismus wird ein ethnisierender bzw. rassifizierender Volksbegriff mit nationalistischen Denkkategorien verbunden: Nicht die Staatsbürgerschaft entscheidet, wer zum „Volk“ und zur „Nation“ gehört, sondern „Abstammung“ und „Rasse“. Daher können Schwarze, jüdische oder muslimische Deutsche in dieser Denkweise nicht existieren und wird Zuwanderung als Gefahr betrachtet, da sie die Homogenität und das Wesen der völkisch definierten Gemeinschaft bedroht. Diese völkisch nationalistische Erzählung drückt sich auch in den extrem rechten Kampfbegriffen der „Umvolkung“ und des „großen Austauschs“ aus, die in der Regel mit strukturell oder offen antisemitischen Verschwörungserzählungen verknüpft werden. Zudem ist der völkische Nationalismus inhärent totalitär, da die rassistische Vorstellung des Volkes mit der Forderung nach einem starken Staat einhergeht, der die Homogenität des Volkes (auch mit Gewalt) durchsetzt. Das „völkisch-nationale“ Kollektiv erscheint wichtiger als individuelle Interessen und Rechte. Bei völkischem Nationalismus handelt es sich um eine rassistische Blut-und-Boden-Ideologie, die klassischerweise von extrem Rechten bedient wird, aber auch im Mainstream anschlussfähig ist. Bspw. findet sie sich partiell auch im deutschen Staatsbürgerschaftsrecht wieder.
Siehe auch Rassismus