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Sunken Place

Der Sunken Place ist eine Phase in der Identitätsentwicklung strukturell marginalisierter Menschen, in der diese sich mit der hegemonialen gesellschaftlichen Gruppe identifizieren und die ihnen selbst zugeschriebenen Stereotype verinnerlicht haben. Daher tun sie alles, um diesen Stereotypen nicht zu entsprechen, und wirken bei der Unterdrückung anderer Menschen aus strukturell marginalisierten Gruppen mit, z. B. indem sie Assimilationsforderungen befürworten, hegemoniale weiße Schönheitsnormen übernehmen, selbst rassistische Witze gutheißen oder rassistische Fremdbezeichnungen für sich als unproblematisch einstufen (siehe auch Dominanz, Dominanzgesellschaft, Verinnerlichung). 

Der Begriff geht zurück auf den US-amerikanischen Horror-Film „Get out“ von Jordan Peele aus dem Jahr 2017. Im Film entdeckt der junge Schwarze Fotograf Chris, dass die Familie seiner weißen Freundin ihre Gehirne in vornehmlich Schwarze Körper verpflanzt, um weiter zu leben, während das Bewusstsein des Wirtskörpers im Sunken Place verbleibt. Dort ist es bei Bewusstsein, aber machtlos. Chris schafft es schließlich, sich aus der Gewalt der Familie zu befreien. Auf diese Weise setzt sich der Film mit dem Rassismus in der US-amerikanischen Gesellschaft auseinander.

Siehe auch Woke