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BIPoC*

Der Begriff BIPoC* steht für „Black, Indigenous, People of Color” und dient als analytische und politische Selbstbezeichnung für Menschen mit Rassismuserfahrungen. Der Asterisk (*) signalisiert Offenheit, indem er auf die Vielfalt der Geschlechter sowie auf jene Menschen verweist, die sich nicht vollständig mit den Begriffen dieser Abkürzung identifizieren, jedoch ähnliche Diskriminierungserfahrungen teilen. Neben der Schreibweise BIPoC* existieren Varianten wie BI*PoC oder BIPoC_, die alle Diversität und Offenheit des Begriffs unterstreichen.

BIPoC* schafft Raum für Community-Bildung, Schutz und Empowerment, macht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Rassismuserfahrungen sichtbar und fördert solidarische Bündnisse über strukturell marginalisierte Gruppen hinweg. Ursprünglich aus antirassistischen Bewegungen in den USA entstanden, betont BIPoC* die historische und soziale Unterdrückung besonders Schwarzer und Indigener Menschen.

Der Begriff kann dazu führen, dass spezifische Gruppen unsichtbar gemacht und die Erfahrungen spezifischer Gruppen verallgemeinert werden, wenn BIPoC* verwendet wird, obwohl es um eine bestimmte Gruppe geht. Daher ist es wichtig, ihn nur dann zu verwenden, wenn auch alle BIPoC* gemeint sind. Ansonsten sollte auf die spezifische Selbstbezeichnung der Gruppe zurückgegriffen werden, um die es geht. Außerdem wird die Übertragung des Begriffs in den deutschen Kontext kritisch betrachtet, da die Begriffe „Black“ und „Indigenous“ oft stark auf den US-amerikanischen Hintergrund bezogen sind. Kritiker:innen fordern eine stärkere Berücksichtigung spezifischer deutscher Rassismusstrukturen, etwa der deutschen Kolonialgeschichte, der kolonialen Beziehungen zu Osteuropa, von Antislawischen Rassismus oder Migration.

Siehe auch Afrodeutsch, Anti-Indigener Rassismus, Colorism, Critical Whiteness, People of Color und Rassismus