IDA e.V. auf Facebook
IDA e.V. auf Instagram
RSS Feed abonnieren

Glossar Detailansicht

Rechtspopulismus

Der Rechtspopulismus bildet die derzeit weltweit am häufigsten auftretende Form von Populismus. Wie jeder Populismus zeichnet er sich durch ein dualistisches Weltbild (Freund/Feind; „Elite“/„die da unten“) aus, unterscheidet sich aber beispielsweise vom Linkspopulismus, da er versucht soziale Fragen auf eine rassistische Ebene („wir“/„Fremde“) zu bringen. Die Schuld für gesellschaftliche Krisen suchen Rechtspopulist:innen demnach bei Migrant:innen und Geflüchteten. Ironischerweise behaupten Rechtspopulist:innen von sich demokratieliebend zu sein, lehnen andere politische Meinungen allerdings strikt ab. Da Rechtsextreme sich auf politischer Ebene häufig des Rechtspopulismus bedienen, werden die beiden Begriffe nicht selten zusammen genannt oder synonym verwendet. Typisch für den Rechtspopulismus ist die formale Anerkennung von Demokratie und Menschenwürde, beispielsweise auch der Verfassung oder der Legitimität einer Regierung, bei gleichzeitiger Ablehnung wichtiger demokratischer Werte und Entscheidungen, feindlicher Kommentierung regierender Personen und Parteien oder einer von verschiedenen Dimensionen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit durchzogene Abwertung von verschiedenen Bevölkerungsgruppen. 

In Deutschland ist derzeit die Alternative für Deutschland (AfD) die führende rechtspopulistische Partei - in diesem Kontext wird häufig der Begriff „parteiförmiger Rechtspopulismus” (oder Rechtsextremismus) verwendet. Bemühungen zur Abgrenzung beider Begriffe können zu einer Verharmlosung des Rechtspopulismus beitragen, zumal beide Phänomene gewaltförmige Anteile umfassen können. Das ohnehin umstrittene Extremismusmodell kann zudem keine Grundlage für eine trennscharfe Unterscheidung bieten. In diesem Kontext kann auch die Trennlinie der Anerkennung der Verfassung nicht als Unterscheidungsmerkmal genutzt werden.