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Ausländerpädagogik

Die Ausländerpädagogik entstand zu Beginn der 1970er Jahre. Adressat:innen waren in den Anfangsjahren als „Gastarbeiterkinder“ und ab den 1980er Jahren als „Ausländerkinder“ titulierte Kinder. Kennzeichnend für die ausländerpädagogische Haltung war die Wahrnehmung dieser Kinder als defizitär, als pädagogisches Problem und als Störfaktor für die organisatorischen, didaktischen und methodischen Routinen der Bildungseinrichtungen. Die Maßnahmen in Form von segregativen Beschulungspraxen zielten lediglich auf eine „Integration auf Zeit“ ab. Die mangelnde Effektivität der entsprechenden Fördermaßnahmen wurde auf vermeintliche Defizite der Kinder in der sozialen Integration zurückgeführt – die wiederum durch das familiäre Umfeld und dessen als defizitär und dysfunktional betrachtete „fremde Kultur“ erklärt wurden. Im ausländerpädagogischen Paradigma, das auf Anpassung, Assimilation und Homogenisierung ausgerichtet war, spiegelten sich das nationalstaatliche Selbstverständnis der deutschen Schule und die Negierung der faktisch existierenden sprachlich-kulturell-religiösen Heterogenität (u. a. durch Migration) wider. Trotz zahlreicher Kritikpunkte sind ausländerpädagogische Ansätze auch heute noch in der pädagogischen Praxis wirksam.

Siehe auch Interkulturelles Lernen, Migrationspädagogik, Nation, Nationalismus, Rassismus