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Glossar

Im Glossar erläutert IDA zentrale Begriffe aus seinen Arbeitsbereichen kurz und verständlich. Das Glossar wird kontinuierlich erweitert und aktualisiert. Sie vermissen einen Begriff? Schreiben Sie uns einfach an Info(at)IDAeV.de.

Islamkritik

Der Begriff Islamkritik wird häufig in Debatten über den Islam verwendet, wenn dieser im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Missständen (Sexismus, Heterosexismus o.Ä.) thematisiert wird. Islamkritik zeigt sich dann, wenn beispielsweise die Schlechterstellung von Frauen aus der Perspektive von sogenannten Islamkritiker:innen allein aus dem Islam heraus erklärt und kritisiert wird. Auf diese Weise wird die Benachteiligung und Schlechterstellung von Frauen isoliert von historischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen betrachtet. Mehr noch greifen Islamkritiker:innen auf vereinfachte Erklärungsmuster und Verallgemeinerungen zurück und verbreiten dadurch Vorstellungen eines wesenhaften und einheitlichen Islam (siehe auch Essentialisierung und Rassifizierung). Dies hat zur Folge, dass die vielfältigen kulturellen Lebensweisen und unterschiedlichen religiösen Strömungen des Islams unsichtbar gemacht werden.

Insbesondere medienwirksame und rechtspopulistische Islamkritiker:innen verweisen häufig auf eine vermeintlich neutrale Religionskritik, um dem Vorwurf des antimuslimischen Rassismus ausweichen zu können. Demnach funktioniert die Islamkritik als Deckmantel für antimuslimischen Rassismus, der sich darin äußert, dass Muslim:innen und Personen, die als solche gelesen werden, ausgegrenzt und pauschal abgewertet werden. Auffallend ist auch, dass es keine analogen Kritiken am Christentum oder Judentum gibt, die unter Begriffe wie Christentumkritik oder Judentumkritik fallen würden. So lässt sich Islamkritik auch nicht in eine allgemeine Religionskritik einordnen, sondern verweist vielmehr auf den Zustand, dass der Islam mit Verweis auf ein Negativimage allein herausgegriffen wird.