Die Begriffe Muslim* und Muslima* bzw. der weniger gebräuchliche Begriff des Moslem bezeichnen Personen, die dem Islam angehören. Dabei sagt die Bezeichnung noch nichts über die Richtung des Islam (u. a. Alevit:innen, Schiit:innen, Sunnit:innen) oder den Grad der Religiosität aus. Einer oft zitierten Schätzung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge aus dem Jahr 2016 zufolge leben in Deutschland etwa 4,4 bis 4,7 Mio. Muslim*as. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 5,4 bis 5,7%. Wie viele praktizierende Muslim*as genau in Deutschland leben, ist aufgrund unterschiedlicher Methoden der Befragung und Hochrechnung, fehlender statistischer Daten und Ungenauigkeiten bei der Erfassung der Religionszugehörigkeit aber nicht genau ermittelbar. Die genannte Schätzung des BAMF ist wahrscheinlich zu hoch, da auch nicht-gläubige Muslim*as als „Muslime“ markiert wurden bzw. sich als solche bezeichneten. Dies sagt einerseits etwas über die ethnisierende gesellschaftliche Wahrnehmung der Kategorie „Muslim“ aus. Wenn sich Menschen als Muslim*a bezeichnen, obwohl sie nicht gläubig und praktizierend sind, kann dies andererseits wiederum eine Reaktion auf Fremdzuschreibungen und Diskriminierungen als „Muslim“ sein kann.
Siehe auch Antimuslimischer Rassismus