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Antiziganismus-Skala

Thema/Hintergrund

Rassismus und Menschenrechte

Adaptiert aus: Alte Feuerwache e.V. Jugendbildungsstätte Kaubstraße (Hg.): Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit, 1. Auflage, 2012, Münster: UNRAST-Verlag.

Durchführung der Übung

Jede_r Teilnehmer_in bekommt von der Seminarleitung eine Karte (Arbeitsblatt B.IX.1.) mit einer Aussage, die er/sie den anderen Teilnehmer_innen nicht kommuniziert. Die Seminarleitung fordert die Teilnehmer_innen auf, für sich selbst über den antiziganistischen Gehalt der auf der Karte beschriebenen Situation nachzudenken.

Auf dem Boden wird von der Seminarleitung mit einem Kreppklebeband eine sogenannte Antiziganismus-Skala (Arbeitsblatt B.IX.2.) markiert. An einem Ende steht die Zahl 1, am anderen Ende die Zahl 10. Die Zahl 1 bedeutet „wenig antiziganistisch“, die Zahl 10 „sehr antiziganistisch.

Die Teilnehmer_innen sollen nun die Aussage auf ihrer Karte vorlesen und diese anschließend mit einer entsprechenden Erklärung auf dem Barometer platzieren, je nachdem, wie antiziganistisch sie die Aussage subjektiv einschätzen. Die Aussagen der einzelnen bleiben vom Rest der Gruppe unkommentiert. Nachdem alle ihre Aussagen auf dem Barometer abgelegt haben, wird den Teilnehmer_innen die Möglichkeit gegeben, die Aussagen entsprechend der eigenen Meinung zu verschieben. Die Teilnehmer_innen sollen nach den einzelnen Verschiebungen die Möglichkeit haben, miteinander über die unterschiedlichen Standpunkte zu diskutieren. Abschließend können die Karten noch einmal von einem anderen Gesichtspunkt aus betrachtet werden. Auf allen Karten ist die Position der Mehrheitsgesellschaft wie „deutsch“ oder „Lehrerin“ benannt – dass diese Personen nicht Sinti oder Roma sind, wird nirgendwo explizit erwähnt – trotzdem gehen die Teilnehmer_innen (meistens) davon aus, dass es sich um Nicht-Sinti und Nicht-Roma handelt. Es kann besprochen werden, warum dies so ist.

Hinweise an die Moderation

Bei dieser Übung ist es besonders wichtig, dass die Seminarleitung nicht bewertend in die Übung eingreift, auch wenn die Diskussion kontrovers, hitzig oder aus Sicht der Seminarleitung problematisch verläuft. Statt wertend einzugreifen, bietet es sich an, strittige Aussagen zur allgemeinen Diskussion zu stellen und die gesamte Gruppe in die Diskussion einzubeziehen.

 

Auswertung

Bei der Auswertung der Übung sollen die unterschiedlichen Formen antiziganistischer Verhaltensweisen nochmal dargestellt und hinsichtlich ihrer Herkunft und ihrer Folgen thematisiert werden. Es bietet sich bei dieser Auswertung an, Kleingruppen zu bilden, die sich einer oder zwei Auswertungsfragen widmen und die Ergebnisse im Anschluss im Plenum präsentieren und zur Diskussion stellen.

Leitfragen für die Diskussion

- Welche unterschiedlichen Ausprägungen von Antiziganismus gibt es?

- Wann ist eine Aussage, eine Handlung oder ein Gedanke antiziganistisch?

- Welche Konsequenzen können die einzelnen antiziganistischen Aussagen, Handlungen und Gedanken für die Betroffenen und die Gesellschaft haben?

- Wie kommen antiziganistische Denkmuster zustande?

- Was ist positiver Rassismus und was könnte er für Folgen haben?

- Welche Vorurteile gibt es häufig Sinti und Roma gegenüber?

 - Warum sind Sinti und Roma häufig Opfer von Rassismus?

- Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es, sich gegen Rassismus gegenüber Sinti und Roma zu wehren?

- Welche Gefahren bestehen, wenn Menschen aufgrund ihrer Minderheitenzugehörigkeit von anderen bestimmte Eigenschaften zugewiesen bekommen?

Rahmenbedingungen

Zeit:

- 1,5 h

Material:

- Arbeitsblatt B.IX.

- Schilder für die Pole

- Kreppklebeband

- Flipshartpapier

- Marker

Arbeitsmaterial

- Arbeitsblatt B.IX.


Themen
Schlagworte
Zielgruppen
  • Multiplikator_innen/Lehrer_innen
  • Menschen mit Migrationsgeschichte/People of Color
  • Engagierte Bürger_innen
Mediengattung
  • Unterrichtsmaterial/Arbeitshilfe