Grundlagenangebote
Wie wehre ich mich gegen Rassismus? Wie funktioniert Antisemitismus? Was bedeutet eigentlich Antiziganismus / Gadje-Rassismus? Und und und… IDA bietet Vorträge, Workshops, Seminare und Trainings für Multiplikator:innen online und in Präsenz an. Darin vermitteln wir grundlegendes Wissen aus folgenden Themenbereichen:
- Rassismus(kritik), inkl. z.B. Antimuslimischer Rassismus, Antischwarzer Rassismus
- Antisemitismus(kritik)
- Antiziganismus / Gadje-Rassismus
- Rechtsextremismus inkl. Rechtspopulismus
- Diversität und diversitätsbewusste Jugendarbeit
- Flucht und Migration in der Migrationsgesellschaft Deutschland
Je nach inhaltlichen Wünschen, Vorwissen, Erfahrungen, Positionierung, Zielgruppe und Rahmenbedingungen erstellen wir ein individuelles Konzept, das auf die Bedürfnisse der jeweiligen Teilnehmer:innen zugeschnitten ist.
Ihr möchtet uns einladen? Dann schreibt uns an info(at)idaev.de, auf Facebook oder Insta oder ruft uns an unter 02 11 / 15 92 55-5.
Wenn eure Organisation in NRW ansässig, und nicht bundesweit tätig ist, dann ist unsere Fachstelle IDA-NRW zuständig. Dort können Anfragen über die Website von IDA-NRW gestellt werden.
Beratungsangebot
Du bist mit Rassismus in Deiner Ortsgruppe konfrontiert und möchtest Dich und andere Menschen schützen, weißt aber nicht, wo Du anfangen sollst? Ihr möchtet eine Veranstaltung rassismuskritisch organisieren, wisst aber nicht wie? Du möchtest, dass Dein Verband sich regelmäßig Gedanken darüber macht, wie er Rassismus in den eigenen Reihen vorbeugen und möglichst viele Menschen ansprechen kann? Ihr möchtet den Umgang mit rechtspopulistischen Organisationen diskutieren? Ihr sitzt an einem Projektantrag und möchtet Eure Ideen fachlich besprechen? Oder Du bist auf der Suche nach kompetenten und spannenden Referent:innen oder Trainer:innen?
Dann seid ihr bei IDA genau richtig: IDA begleitet bei der rassismuskritischen Organisationsentwicklung, unterstützt im Umgang mit Rassismus, berät in Fragen der Projektarbeit und vermittelt Referent:innen, Trainer:innen oder Moderator:innen für Veranstaltungen oder Kontaktadressen von Organisationen, Verbänden, wissenschaftlichen Institutionen usw.
Beratung und Prozessbegleitung bei der Rassismus- und antisemitismuskritischen und Diversitätsorientierten Öffnung
IDA berät, begleitet und unterstützt Mitgliedsverbände und Organisationen, die in den Themenbereichen des IDA tätig sind, bei ihrer rassismus- und antisemitismuskritischen bzw. diversitätsorientierten Öffnung. Außerdem berät IDA Teams und Einzelpersonen aus solchen Organisationen. Die Formate reichen von Impulsvorträgen über Tagesworkshops bis hin zu einer längeren Begleitung. Sie werden in enger Absprache mit möglichen Kooperationspartner:innen bzw. Auftraggeber:innen entwickelt. Wie wir rassismus- und antisemitismuskritische Beratung verstehen und welchen Grundsätzen wir dabei folgen, erläutern wir in unserem Beratungskonzept (das bald an dieser Stelle zu finden sein wird).
Umgang mit der Desiderius-Erasmus-Stiftung
Eine genauere Beschreibung findest Du unten unter „Thematische Bildungsangebote“
Umgang mit Rechtspopulismus in Jugendverbänden
Eine genauere Beschreibung findest Du unten unter „Thematische Bildungsangebote“
Thematische Angebote
Die folgenden thematischen Angebote sind nur einige Beispiele für Themen, die IDA in seiner Bildungsarbeit bearbeitet. Sie dienen daher nur zur ersten Orientierung und Anregung. Wir arbeiten gerne Angebote zu vielen weiteren spezifischen Themen aus dem Arbeitsfeld des IDA aus. Kontaktiert uns gerne.
Antifeminismus in Jugend(verbands)arbeit und Gesellschaft
Der Begriff des Antifeminismus findet sich aktuell immer häufiger in der Jugendarbeit und politischen Bildung wieder. Die Haltungen und abwertenden Bilder, die ihn ausmachen, sind jedoch schon lange als eigenständige Ideologie in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten verankert. Denn Antifeminismus beschreibt nicht nur eine Gegenbewegung zu Emanzipation und der Gleichstellung der Geschlechter. Gleichzeitig schafft er Bezüge zu und ist ein zentraler Bestandteil einer extrem rechten Weltanschauung. Durch den vermehrten Einzug antifeministischer Argumentationen in die Breite der Gesellschaft können diese als Brücke zu extrem rechter Ideologie dienen. Insbesondere Jugendliche sind, u. a. in den Sozialen Medien, früh mit auf sie zugeschnittenen antifeministischen Inhalten konfrontiert. Antifeministische Narrative rund um Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen greifen darauf bezogene Unsicherheiten auf und können auf das jugendliche Selbstbild nachhaltig Einfluss nehmen. Um der frühen Prägung eines antifeministischen Weltbildes entgegenzuwirken, können die Thematisierung und die Erarbeitung pädagogischer Strategien einen wichtigen Anstoß in der Jugend(verbands)arbeit leisten.
Formate und Ziele
Das Training umfasst in der 2-tägigen Vollversion ungefähr 12 Stunden und kann sowohl online als auch in Präsenz (deutschlandweit, außer NRW) durchgeführt werden. Wir bieten auch kürzere (1- oder ½-tägig) und weitere Formate wie Workshops oder Vorträge an.
Im Training wird sich mit Erscheinungsformen, Wirkweisen und der Frage nach dem Umgang mit Antifeminismus in der Jugend(verbands)arbeit auseinandergesetzt. Neben der Sensibilisierung für antifeministische Narrative und ihre Nähe zu extrem rechter Ideologie werden mit den Teilnehmer:innen Ansätze für argumentative Herangehensweisen sowie pädagogische Umgangsweisen in der Arbeitspraxis erarbeitet.
Antislawischer Rassismus
Der Krieg in der Ukraine hat zum einen antirussische Ressentiments hervorgekehrt. Zum anderen gibt es hartnäckige Bilder über Menschen aus Osteuropa, die zum Teil sehr viel älteren Ursprungs sind. Zudem kann sich die anfangs ganz überwiegend positive Grundhaltung gegenüber Geflüchteten aus der Ukraine jederzeit ändern. Im Gegensatz zu anderen Formen des Rassismus macht sich Antislawischer Rassismus weniger an der „Hautfarbe“ oder am äußeren Erscheinungsbild fest und wird daher in seiner Relevanz gelegentlich unterschätzt.
Beratung und Prozessbegleitung bei der Rassismuskritischen und Diversitätsorientierten Öffnung
IDA hat einzelne Organisationen bei ihrer rassismuskritischen bzw. diversitätsorientierten Öffnung (für neue Zielgruppen und Themen sowie im Selbstverständnis und in der Außendarstellung) beraten und unterstützt. Die Formate reichen von Impulsvorträgen über Tagesworkshops bis hin zu einer längeren Begleitung und werden in enger Absprache mit möglichen Kooperationspartnern bzw. Auftraggeber:innen entwickelt.
Intersektionalität
Der Begriff Intersektionalität beschreibt die gegenseitige Bedingtheit, das Zusammenwirken und die Verschränkung verschiedener Diskriminierungsformen. Mit dem Begriff wird hervorgehoben, dass für ein umfassendes Verständnis von Diskriminierung deren einzelne Formen nicht unabhängig voneinander betrachtet werden dürfen, weil sie gemeinsam wirken.
Denkbar sind beispielsweise ein allgemeiner Input mit anschließenden Arbeitsgruppen oder ein ganztägiger Workshop „Was bedeutet die intersektionale Perspektive für meinen Verband bzw. meine Institution?“
Klassismus und Rassismen in Jugend(verbands)arbeit und Gesellschaft
Klassismus und Rassismen prägen unsere Gesellschaft und unser Leben. So beeinflusst z. B. der Ort, an dem Menschen geboren sind, oder der Name, den sie tragen, welche Chancen sie im Bildungsbereich und bei der Jobsuche haben. Welchen Wohnort sich Menschen leisten können, entscheidet mit darüber, wie gesund sie leben können oder wie sie von Behörden wie der Polizei wahrgenommen und behandelt werden. In diesen und noch vielen weiteren Bereichen überschneiden sich Klassismus und verschiedene Formen von Rassismus und verketten sich miteinander in ihren Auswirkungen auf Menschen.
Doch wenn Klassismus thematisiert wird, geschieht dies häufig unter Stichworten wie „Armut“ oder „soziale Ungleichheit“, aber selten als Form der strukturellen Diskriminierung, die wechselweise andere Ungleichheitsverhältnisse wie z. B. Rassismus stützt. Nur wer für diese Mechanismen aufmerksam ist, kann sie erkennen und ihnen begegnen.
Formate und Ziele
Das Training umfasst zwei Tage und kann sowohl online als auch in Präsenz durchgeführt werden. Daneben sind andere Formate wie Workshop oder Vortrag denkbar.
Im Rahmen eines Trainings bearbeiten wir mit den Teilnehmer:innen die enge Verzahnung von Klassismus und Rassismen auf unterschiedlichen Ebenen und reflektieren, wie sie sich im Arbeitsalltag zeigen kann. Darüber hinaus erarbeiten wir erste Anstöße für die Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten in der Arbeitspraxis.
IDA-Training „Eindeutig uneindeutig?“ – Ein Training zum Umgang mit Widersprüchen in der diskriminierungskritischen Jugend(bildungs)arbeit
Inhalt und Ablauf
Gut oder böse? Wahrheit oder Fake? „Männlich” oder „weiblich”? Mit oder ohne „Migrationshintergrund”? Hinter dem Stichwort „Ambiguitätstoleranz“ (auch: Widerspruchstoleranz) verbirgt sich die Fähigkeit, Mehrdeutigkeiten auszuhalten und anzuerkennen. Menschen, die das gut können, fällt es leichter, unterschiedliche politische, religiöse oder gesellschaftliche Überzeugungen und Lebenseinstellungen anzuerkennen. Sie kommen besser damit klar, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt, sondern viele unterschiedliche Perspektiven, die sich zwar teilweise widersprechen können, aber doch mit gleicher Wahrscheinlichkeit gültig sind.
In diesem IDA-Training möchten wir mit den Teilnehmer:innen die Fähigkeit trainieren, mit Widersprüchen und Uneindeutigkeiten in der eigenen Bildungsarbeit umzugehen. Im Mittelpunkt steht dabei die Gesprächsmethode und Haltung der Mahloquet. Sie ist der jüdischen Tradition entnommen und wurde für den deutschen Kontext von Leah Carola Czollek und Gudrun Perko weiterentwickelt. Mittlerweile wird sie erfolgreich in Bereichen der Konfliktlösung, der Mediation, der Erwachsenenbildung und Lehre sowie im Social Justice und Diversity-Training angewandt.
Mit Hilfe der Mahloquet widmen wir uns folgenden Fragen: Was bedeutet Ambiguitätstoleranz? Wie hängt Ambiguitätstoleranz mit Diskriminierung sowie rechtsextremen und -populistischen Einstellungen zusammen und was bedeutet das für die Auseinandersetzung mit ihnen? Was bedeutet Widerspruchstoleranz persönlich, gesellschaftlich und für die eigene berufliche Praxis in der Kinder- und Jugendarbeit? Wie lässt sich Ambiguitätstoleranz mit Hilfe der Mahloquet trainieren?
Im Training wechseln sich individuelle Reflexionen ab mit Arbeitsgruppen und Plenumsdiskussionen genauso ab wie theoretische Inputs und Impulse mit praktischen Übungen.
Rahmenbedingungen und Voraussetzungen
Das Training dauert zwei bis drei Tage und wird von zwei Trainer:innen geleitet. Vorwissen ist hilfreich, aber keine Bedingung für die Teilnahme am Training.
Die Räumlichkeiten sind von den Buchenden zu stellen, Honorare und Raumkosten sind von den Buchenden zu tragen.
Umgang mit der Desiderius Erasmus-Stiftung
Die AfD-nahe Stiftung wird vermutlich ab dem Haushaltsjahr 2022 umfangreiche Bundesmittel erhalten und ihre Arbeit in erheblichem Maß ausdehnen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie auch um Jugendverbände wirbt oder Jugendverbandsvertreter:innen Stipendien anbietet oder gewährt. Daher ist es sinnvoll sich auf die zu erwartenden Aktivitäten der Stiftung vorzubereiten und eigene Handlungs- und Kommunikationskonzepte nach innen und außen zu entwickeln.
Umgang mit Rechtspopulismus in Jugendverbänden
Rechtspopulistische Akteur:innen nehmen auch Jugendverbände und Jugendringe ins Visier, unterstellen ihnen „Linksextremismus“, kritisieren ihre Veröffentlichungen, Websites, Aktivitäten oder Vertreter:innen und tragen so auch dazu bei, dass öffentliche Institutionen in der Zusammenarbeit mit freien Trägern vorsichtiger oder skeptischer werden. Außerdem vertreten sie in vielen inhaltlichen Bereichen konträre Positionen zu denen der Jugendverbände und greifen sie teilweise in polemischer oder verletzender Art und Weise an. IDA kann vielfältige Erfahrungen aus der Jugendverbandsarbeit vorstellen, mögliche Reaktionen aufzeigen und die Entwicklung eigener Handlungsstrategien unterstützen.
Gleichzeitig oder getrennt davon kann auch der Umgang mit rechtsextremen und rechtspopulistischen Haltungen im eigenen Verband thematisiert werden. Welche Vorkehrungen können wir in der Satzung oder unseren Grundsätze verankern, um eine Handhabe gegen extrem rechte Personen und Positionierungen zu haben? Wie können wir Angehörige von Minderheiten innerhalb des Verbandes vor Angriffen schützen? Wie können wir erreichen, dass unsere
Aktivitäten und Veranstaltungen nicht von rechts unterwandert werden?
Neutralität in der politischen Bildung
Die Arbeit der Jugendverbände und von Trägern der politischen Bildung ist zumeist werteorientiert ausgerichtet und schon deswegen nicht neutral. Außerdem orientiert sie sich häufig an den Grund- und Menschenrechte und einem humanistischen und / oder religiös geprägten Menschenbild.
Aufgrund von Angriffen rechtspopulistischer Akteur:innen entstand jedoch eine Diskussion über eine vermeintliche Neutralität in der politischen Bildung, die beispielsweise auch Ministerien, Finanzbehörden und Landtagsausschüsse erreicht hat. Daher ist es wichtig ein vermeintliches Neutralitätsgebot in der politischen Bildung zurückzuweisen und stattdessen die partizipativen und werteorientierten Zugänge verschiedener Träger herauszuarbeiten und zu begründen.
In einem Input können kontrovers Beispiele aus dieser Diskussion vorgestellt werden und anschließend ggf. gemeinsame Grundsätze für die politische Bildung einzelner Träger formuliert werden.