Initiativen und Kampagnen
Damit das Internet nicht zu einem rechtsfreien Raum verkommt, wo Menschen wegen ihrer (zugeschriebenen) Religion, „Hautfarbe“ oder bestimmter kultureller Merkmale diskriminiert, beleidigt und gedemütigt werden, gibt es inzwischen zahlreiche Initiativen und Kampagnen, die sich für eine friedliche und respektvolle Kommunikation im Netz einsetzen. Hierzu gehören unter anderem:
- #ichbinhier: Facebook-Gruppe mit über 43.000 Mitgliedern, die 2017 von Hannes Ley gegründet wurde. Die Initiative wurde mit dem Grimme Online-Award 2017 ausgezeichnet.
- Hass hilft: Mit jedem Hasskommentar spenden Hater:innen unfreiwillig 1 Euro an das Projekt „Aktion Deutschland Hilft” oder „EXIT-Deutschland”. Das Geld dafür wird von finanzstarken Unterstützer:innen wie sky, brandeins u. a. zur Verfügung gestellt.
- Das No Hate Speech Movement ist eine Initiative des Europarates, die in mehr als 40 Ländern aktiv ist. Ihr Fokus liegt auf dem Empowerment der von Hate Speech betroffenen Menschen. Sie bietet u. a. Hintergrundwissen und Handlungsempfehlungen für Betroffene und Solidarische.
- Mit Gemeinsam gegen Hass bietet das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. betroffenen Jugendlichen und Unterstützer:innen eine Plattform für Austausch und Unterstützung.
Darüber hinaus bieten folgende Projekte Trainings und Workshops an:
- Über LOVE-Storm – Gemeinsam gegen Hass im Netzwerden verschiedene Trainings, Workshops und Projekttage (online und offline) für Einzelpersonen, Schulklassen und Gruppen angeboten, um digitale Zivilcourage zu lernen und zu trainieren.
- Die Digitalen Helden bieten ein gemeinnütziges Mentor:innenprogramm, an dem sie an über 95 Schulen deutschlandweit tätig sind. Sie entwickeln außerdem Webinare und Barcamps für Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern zu digitalen Themen.
- Im Rahmen des Projektes Goodbye Hate Speech der Aktion Zivilcourage werden Workshops und Ausbildungen zu den Themen Hate Speech, Fake News und Online-Extremismus angeboten.
Weiterführende Links (Weitere Projekte und Initiativen gegen Hate Speech)
- Das NETTZ bietet eine ausführliche Sammlung an Initiativen, die sich gegen Hass im Netz engagieren.
- Netz für digitale Zivilgesellschaft: eine Plattform der Amadeu Antonio Stiftung.
- Dieter Baacke Preis: Die bundesweite Auszeichnung für medienpädagogische Projekte.
- Dieser gemeinsame Bericht des Instituts für strategischen Dialog und der deutschen Kampagnengruppe „Ich Bin Hier“ liefert quantitative Analysen aus Facebook-Kommentarspalten, bespricht den Anstieg und die Art der rechtsextremen Hassreden in Deutschland und stellt Untersuchungen zu rechtsextremen Chatgruppen dar.
- Der Helpdesk des No Hate Speech Movement hat die Erfahrungen von Fachleuten und Aktivist:innen mit Hassrede systematisch erfragt und für die Praxis aufbereitet, um Medienschaffende und alle anderen zu unterstützen, die sich gegen Hass und Hetze im Netz stellen wollen.
- Die Flyerreihe „Was tun bei Hate Speech?“ der Amadeu Antonio Stiftung beschäftigt sich u.a. mit dem Umgang mit Hate Speech gegenüber der eigenen Organisation: was ist die richtige Reaktion? War das wirklich so gemeint? Und kann ich überhaupt was tun?