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Projekt DIMENSIONEN

Der NSU und seine Auswirkungen auf die Migrationsgesellschaft

31.12.2015/Projekte
Letzter Stand des Projekts ist der 31.12.2015.

Das Bekanntwerden des Terrors des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) hat nicht nur die Bewertung des deutschen Rechtsextremismus verändert, sondern auch bei Menschen mit Migrationsgeschichte, vor allem in der türkeistämmigen Bevölkerung, einen Wandel ausgelöst. Neun der zehn Mordopfer des NSU waren türkischer, kurdischer und griechischer Herkunft oder lebten, wie in der Kölner Keupstraße, in einem türkisch geprägten Straßenzug. Studien und Umfragen liefern Anzeichen dafür, dass Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland die rechtsterroristischen Taten in einer Wechselwirkung mit rassistischen Positionen in der Gesellschaft sehen, die sich für sie in einem Vertrauensverlust vor allem gegenüber staatlichen Institutionen, aber auch gegenüber der deutschen Öffentlichkeit verdichtet.

Bisher haben Politik, Medien und auch zivilgesellschaftliche Organisationen nur wenige Äußerungen aus migrantischen Verbänden, Medien oder von migrantischen Politiker:innen zum NSU-Komplex wahrgenommen, und das obwohl sie durchaus existieren. Bereits Mitte der 2000er Jahre wiesen migrantische Verbände bei Demonstrationen auf einen möglichen rassis­tischen Hintergrund der NSU-Morde hin, es entstanden Beiträge zum Thema in migrantischen Zeitschriften, Blogs und Online-Magazinen, deutsch-türkische und türkische Medien berichteten über den NSU-Prozess und es fanden öffentliche Auftritte der Angehörigen der NSU-Opfer statt. Eben jenen nicht gehörten Stimmen möchte sich IDA e.V. mit seinem im Jahre 2015 abgeschlossenen Projekt „DIMENSIONEN: DER NSU und seine Auswirkungen auf die Migrationsgesellschaft“ widmen. Darüber hinaus sollen mit dem Projekt zwei zentrale Ziele realisiert werden:

1) Das Projekt trägt dazu bei, dass (post-)migrantische Perspektiven auf den NSU-Komplex gehört und sichtbar werden und die (Selbst-)Repräsentation dieser unterschiedlichen Stimmen Unterstützung findet. Migrantische Fachkräfte der Bildungsarbeit und der Jugendhilfe, Medienpädagog:innen und Journalist:innen sollen bei der Artikulation und Verbreitung ihrer Positionen gefördert werden. Eine größere gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte kann ein Weg sein, Diskriminierungen abzubauen und rassistischen Taten entgegenzuwirken. Das Projekt fungiert dabei als Schnittstelle zwischen Minderheiten- und Mehrheitsgesellschaft.

2) IDA möchte durch Bildungsarbeit die gesamte Gesellschaft für (post-)migrantische Perspektiven auf den NSU sensibilisieren. Hierzu werden Multiplikator:innen der Jugend- und Bildungsarbeit qualifiziert, junge Menschen zu einem reflektierten und bewussten Umgang mit dem NSU-Komplex anzuregen. Konkrete Handreichungen und Unterrichtsmaterialien, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden, sollen eine konkrete Grundlage hierfür bilden.

Einzelne Inhalte der Homepage finden Sie in den gekennzeichneten Bereichen auch in türkischer Sprache.

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