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Innermuslimische Diversität

  • Unter welcher Telefonnummer oder E-Mail-Adresse kann ich eigentlich die deutschen Muslim:innen erreichen?
  • Wieso ist der Zentralrat der Muslime gar nicht der Dachverband aller Muslim:innen in Deutschland? Warum nennt er sich dann Zentralrat?
  • Warum ist der Koordinationsrat (meist Koordinierungsrat) der Muslime so schwach?
  • Welche politische und gesellschaftliche Rolle spielen die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland oder der Verband der Islamischen Kulturzentren?
  • Ist die DITIB ein geeigneter Ansprechpartner für die deutsche Politik und Gesellschaft?
  • Wann gibt es endlich einen muslimischen Wohlfahrtsverband – oder auch dreizehn verschiedene?

Das sind Beispiele für Fragen, die sich rund um die Strukturierung der muslimischen Zivilgesellschaft in Deutschland stellen, die aber auch auf Vorstellungen der Mehrheitsgesellschaft verweisen, die ihr überwiegend christlich geprägtes Bild der zivilgesellschaftlichen Aufstellung von Religionsgemeinschaften auf den Islam zu übertragen versuchen.

Die innermuslimische Diversität führt dazu, dass es nicht das eine oder die drei bekannten muslimischen Gesichter oder Promis in Deutschland gibt und die Position der Muslim:innen in Deutschland oft als schwer zu identifizieren wahrgenommen wird. Das schwächt auch die Wirkung und Partizipation der Muslim:innen in Deutschland. Andererseits entspricht eine vielseitige Aufstellung der muslimischen Zivilgesellschaft in Deutschland durchaus tendenziell einer vielfältigen, unübersichtlichen und oft widersprüchlichen Verbändelandschaft in Deutschland.

Die derzeit prägenden Vertreter:innen muslimischer Verbände tragen nicht durchgehend zu einer gesellschaftlich wirksam werdenden Sichtbarkeit moderner muslimischer Lebensrealitäten bei, sondern vervielfältigen teilweise traditionelle Bilder des Islams. Dies macht jungen Muslim:innen den Zugang oft schwierig, zumal Meinungsverschiedenheiten wenig öffentlich ausgetragen werden. Dies führt – für Religionsgemeinschaften nicht ungewöhnlich – zu einer sehr schwierigen Diskussion über jugendkulturell relevante Themen wie Partnerschaft, Geschlechterrollen, (Homo-)Sexualität usw.