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IDA-Fachtag – „Neutralität“ im Umgang mit Rechtspopulismus in der Jugendarbeit

In der Auseinandersetzung mit der AfD fällt immer wieder das Schlagwort der „politischen Neutralität“, gerade auch weil die Partei es selbst als Begriff der politischen Auseinandersetzung nutzt, z. B. im Zusammenhang mit den Meldeportalen, die verschiedene Landesverbände eingerichtet haben, um AfD-kritische Kommentare von Lehrer:innen anzuprangern. Auch in parlamentarischen Anfragen nutzt die AfD den Begriff immer wieder, um Vereine, Projekte, Veranstaltungen oder Publikationen zu kritisieren und unter Umständen deren Förderfähigkeit in Zweifel zu ziehen, wenn sie eine menschenrechtsorientierte Kritik an den Positionen der Partei üben. Die Frage, wie weit die Autonomie von Empfänger:innen staatlicher Zuwendungen im Bereich der Menschenrechts- und Präventionsarbeit reicht und welche Bedeutung dem Beutelsbacher Konsens in diesem Kontext zukommt, hat dabei zu erheblichen Unsicherheiten geführt.

Doch auch andere Bereiche der Auseinandersetzung spielen in der Praxis der Jugend(verbands)arbeit immer wieder eine Rolle, wie das Verhalten gegenüber AfD-Politiker:innen in jugendpolitischen Gremien und angemessene Umgangsweisen mit Rechtspopulismus im eigenen Verband.

Mit dem Fachtag möchte IDA dazu beitragen, Unsicherheiten im Umgang mit der AfD und dem staatlichen Neutralitätsgebot abzubauen, und lädt alle relevanten Akteur:innen, wie Multiplikator:innen der Jugend(verbands)arbeit und Mitarbeiter:innen der öffentlichen Verwaltungen, zu einem Austausch über Perspektiven, Erfahrungen und proaktive Strategien ein.

Zielgruppe: Fachkräfte und Multiplikator:innen der Jugend(verbands)arbeit sowie Mitarbeiter:innen öffentlicher Verwaltungen

Ort:Jugendherberge Hannover, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 1, 30169 Hannover

Termin: Mittwoch, 19. Juni, 9:30 Uhr bis 17.00 Uhr

Programm
09:30 Uhr Ankunft, Empfang, Kaffee, Tee, Wasser
10:00 Uhr Begrüßung, Tagesablauf, Organisatorisches, Einleitung (Ansgar Drücker und Sebastian Seng)
10:15 Uhr Neutralitätsgebot und öffentlich finanzierte Bildungs- und Jugendarbeit. Vortrag mit anschließender Diskussion (Prof. Dr. Friedhelm Hufen, Universität Mainz)
11:15 Uhr Kaffeepause
11:30 Uhr Workshops

  • Workshop 1: Vertiefung des Vortrags: zuwendungsrechtliche Details, Beutelsbacher Konsens, Trägerautonomie etc. (Prof. Dr. Friedhelm Hufen, Universität Mainz, und Christian Weis, Deutscher Bundesjugendring)
  • Workshop 2: Wie können Mitarbeiter:innen der öffentlichen Verwaltung auf AfD-Anfragen reagieren? Input und Erfahrungsaustausch (Ludwig Weigel, Deutscher Bundesjugendring, Ansgar Drücker, IDA e. V.)
  • Workshop 3: Umgang mit rechtspopulistischen Einstellungen und Personen, die mit der AfD sympathisieren, eine Funktion in der AfD übernehmen oder sie wählen, im eigenen Verband und den Untergliederungen (Angelika Ribler, Sportjugend Hessen)
  • Workshop 4: Der Umgang mit der AfD in der jugendpolitischen Praxis (Björn Bertram, Landesjugendring Niedersachsen)

13:00 Uhr Mittagessen
13:45 Uhr Wie funktioniert das politische Framing der AfD? Welches eigene Framing können Protagonist:innen der offenen Gesellschaft dagegen setzen? Vortrag des Kommunikationsberaters Robert Pietsch mit anschließender Diskussion
15:00 Uhr Kaffeepause
15:15 Uhr Wie können Jugendverbände positive emotionale Gegenerzählungen schaffen, um die Deutungs- und Identitätsangebote der AfD „auf emotional“ zu kontern und die eigenen Werte und Visionen positiv zu verankern. Vortrag von Paulina Fröhlich (Progressives Zentrum, Berlin) mit anschließender Diskussion
16:15 Uhr Austausch in Kleingruppen zum Vortrag
16:45 Uhr Tagesfazit (Klaus Bechtold, Hessischer Jugendring)
16:55 Uhr Ende der Veranstaltung (Züge ab 17:30 Uhr ab Hannover Hbf werden erreicht)

Ausschreibung zum Download (PDF)

Anmeldung
Anmeldungen erfolgen über die Veranstaltungswebseite. Anmeldeschluss ist der 5. Juni 2019.
Die Anmeldung ist verbindlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Bei Nichterscheinen behalten wir uns vor entstehende Kosten in Rechnung zu stellen. Fahrtkosten müssen selbst getragen werden.

Barrierefreiheit und Toiletten
Der für die Veranstaltung genutzte Teil der Jugendherberge ist für Rollstuhlfahrende barrierefrei. In der Jugendherberge stehen geschlechtergetrennte Toiletten – ohne Toilette für alle – zur Verfügung.

Datenschutz
IDA e. V. erhebt, speichert und verarbeitet Ihre persönlichen Daten ausschließlich zum Zwecke der Abwicklung des Fachtags.

Veranstalter und Förderung
Dieses Seminar ist eine Veranstaltung des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA) e. V. und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes gefördert.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.