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Neue IDA-Broschüre: Der NSU und seine Auswirkungen auf die Migrationsgesellschaft

Rolf Knieper in Zusammenarbeit mit Elizaveta Khan im Auftrag des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e. V. (Hg.): Projekt DIMENSIONEN. Der NSU und seine Auswirkungen auf die Migrationsgesellschaft. Düsseldorf 2015, 222 Seiten

Der NSU und seine Auswirkungen auf die Migrationsgesellschaft

In den Jahren 2000 bis 2007 ereignete sich eine bis zu diesem Zeitpunkt in der Bundesrepublik Deutschland beispiellose Mordserie, der neun Menschen mit Migrationsgeschichte und eine Polizistin zum Opfer fielen. Neben diesen Morden wurden mutmaßlich mindestens zwei Bombenanschläge durch den so genannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) verübt. Die mutmaßlichen Mörder:innen wurden nicht durch die Sicherheitsbehörden enttarnt, sondern durch eigenes Handeln im November 2011.

Das Bekanntwerden des Terrors des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) hat nicht nur die Bewertung des deutschen Rechtsextremismus verändert, sondern auch bei Menschen mit Migrationsgeschichte, vor allem in der türkeistämmigen Bevölkerung, einen Wandel ausgelöst. Acht der zehn Mordopfer des NSU waren türkischer und eines griechischer Herkunft; oder sie lebten, wie in der Kölner Keupstraße, in einem türkisch geprägten Straßenzug. Viele Menschen mit Mi­-grationsgeschichte in Deutschland sehen die rechtsterroristischen Taten in einer Wechselwirkung mit rassistischen Positionen in der Gesellschaft.

Das vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. (IDA) mit Unterstützung durch die Bundeszentrale für politische Bildung durchgeführte Projekt DIMENSIONEN (www.projekt-dimensionen.de) trägt dazu bei, dass (post-)migrantische Perspektiven auf den NSU-Komplex gehört und sichtbar werden und die (Selbst-)Repräsentation dieser unterschiedlichen Stimmen Unterstützung findet. Eine stärkere gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund kann ein Weg sein, Diskriminierungen abzubauen und rassistischen Taten entgegenzuwirken. IDA möchte darüber hinaus durch Bildungsarbeit die gesamte Gesellschaft für (post-)migrantische Perspektiven auf den NSU sensibilisieren.

Die Broschüre enthält einen Theorieteil zur rassismuskritischen Bildungsarbeit, zur gesellschaftlichen und historischen Verortung des NSU-Komplexes und zur medialen Berichterstattung in deutsch- und türkischsprachigen Medien. Der Praxisteil enthält Methoden und Übungen zu (institutionellem) Rassismus, Positionen aus migrantischen Communities, Untersuchungen zur Berichterstattung in den Medien sowie rechtliche Tipps und Hinweise zu migrantischer Selbstorganisation. Die Projektdokumentation ist mit einer kopierfreundlichen Spiralbindung versehen, so dass Arbeitsblätter und Informationsblöcke einfach vervielfältigt werden können.

Bis zu zwei Exemplare der Publikation können bei IDA gegen eine Versandpauschale von 3,00 Euro zuzüglich der gewichtsabhängigen Portokosten unter Publikationen > Reader bestellt werden.