Termin: 25.-27. September 2015
in Hannover
Wenn es um die Fragestellung geht „Wer ist die Norm?" findet kaum eine Auseinandersetzung statt. Aufgrund von Verschiedenheit werden Menschen in gesellschaftliche Gruppen und Minderheiten eingeteilt und als „Andere" bzw. Problemgruppe konstruiert. Diese Konstruktion setzt Kategorien wie Geschlecht, Herkunft, Kultur, Hautfarbe, Nationalität, Körperlichkeit oder sexuelle Lebensform voraus. Wird nicht hinterfragt, wie bedeutend oder unbedeutend diese Zuschreibungen in der jeweiligen Situation sind, werden aus Unterschieden feststehende Eigenschaften. Der Prozess des Unterscheidens und die sozialen Bedingungen, durch die Unterschiede bedeutsam gemacht werden, geraten dann leicht aus dem Blick. Ein reflexiver und (selbst)kritischer Diversitätsansatz sollte zum Thema machen, wo Uneindeutigkeiten von Identitätsmustern nicht als abweichend, sondern soziale Realität und Normalität wahrgenommen wird.
Was bedeutet das für die eigene Praxis? Ist ein Arbeitsteam einer Organisation vielfältig zusammengesetzt, ist das nicht automatisch gleichbedeutend mit Diversität und führt auch nicht gleich zu einer antidiskriminierenden Haltung. Das wäre eine Vereinfachung. Eine kritische Auseinandersetzung des Konzepts verbindet mit Diversität eine Antidiskriminierungsstrategie und problematisiert Machtverhältnisse, gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse und gruppenbezogene Ausgrenzungen. Es geht insbesondere darum, dass im Umgang mit Differenzen Machtverhältnisse eine Rolle spielen. Wer kann welche Positio-nen besetzen, wer kann wo sprechen und wer wird gehört? Wer bleibt außen vor, schweigt und wird nicht gehört?
Der Workshop richtet sich an Ehrenamtliche und Hauptamtliche, die in den Bereichen der diversitätsbewussten und rassismuskritischen Bildungsarbeit tätig sind. Der Workshop bietet einen Reflexionsrahmen für die eigenen Erfahrungen und Themen. Er setzt die Bereitschaft voraus, sich kritisch mit der eigenen Haltung und Praxis auseinanderzusetzen. Als Team unterstützen wir zudem die Schaffung von geschützten und getrennten Räumen zu Rassismus, Klassismus und Sexismus.
Freitag, 25. September 2015
16.00 - 16.30 Anreise und Anmeldung
16.30 - 17.00 Begrüßung und Programm
17.00 - 18.00 Vorstellungsrunde und Erwartungsabfrage
18.00 - 19.00 Abendessen
19.00 - 21.00 Einstieg in das Thema
Samstag, 26. September 2015
09.00 - 10.30 Diversität in der Praxis: Selbstreflexion und Position in der eigenen Praxis
10.45 - 12.30 Kritische Auseinandersetzung mit Ansätzen und Konzepten
12.30 - 14.00 Mittagessen
14.00 - 16.00 Open Space: Eigene Themen, Erfahrungen und Diskussion
16.00 - 16.30 Kaffeepause
16.30 - 18.00 Perspektivwechsel: Austausch und Sammlung verschiedener Blickwinkel
18.00 - 19.00 Abendessen
ab 20.00 gemeinsames Abendprogramm
Sonntag, 27. September 2015
09.00 - 11.30 Weiterentwicklung der eigenen Praxis
11.30 - 12.30 Evaluation und Abschlussrunde
12.30 - 13.30 Mittagessen, danach Abreise
Workshopleitung:
Karima Benbrahim, IDA e. V., Bildungsreferentin im Themenfeld Migration, Diversity und Empowerment , Konflikt-Mediatorin
Toan Quoc Nguyen, Diplom-Pädagoge, politischer Bildungsreferent im Themenfeld Migration, Diversity und Empowerment, systemischer Coach, Promovend
Anmeldung und weitere Informationen:
Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V.
Karima Benbrahim
Volmerswerther Straße 20
40221 Düsseldorf
Tel: 02 11 / 15 92 55-5
Fax: 02 11 / 15 92 55-69
Info@idaev.de
www.idaev.de
Teilnahmebedingungen
Kosten: 40,- € (inkl. Unterkunft im Einzelzimmer, Verpflegung und Tagungsbeitrag). Die Anmeldung ist gültig nach Eingang der Überweisung auf das Konto: IDA e. V., Konto-Nr.: 00 47 02 23 06,Stadtsparkasse Düsseldorf, BLZ: 300 501 10, Kennwort: Diversität. Fahrtkosten müssen selbst getragen werden.
Tagungsort:
Naturfreundehaus Hannover
Hermann-Bahlsen-Allee 8
30655 Hannover
Tel: 05 11 / 69 14 93
Fax: 05 11 / 60 68 82-8
www.naturfreundehaus-hannover.de