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Rassismuskritik

Rassismuskritik geht von der Annahme aus, dass Rassismus eine gesellschaftliche Normalität darstellt, insofern alle Menschen durch rassistische Kategorisierungen, Zuschreibungen und Diskriminierungen in unserer Gesellschaft positioniert werden (siehe Critical Whiteness). Ein Handeln ist also nur innerhalb dieser Verhältnisse möglich. Daher können nur im Rahmen dieser Verhältnisse Rassismus bekämpft, Zugehörigkeitsordnungen verschoben und rassistische Diskriminierungen abgebaut werden. Dabei ist die Positionierung der Akteur:innen zu berücksichtigen, um nicht erneut rassistische Strukturen der Über- und Unterordnung zu stützen (siehe Solidarität, Empowerment und Powersharing). Insofern ist Rassismuskritik eine (selbst)reflexive, theoriegebundene, widersprüchliche und prinzipiell nicht abschließbare Praxis. Dadurch setzt sich Rassismuskritik ausdrücklich von Haltungen und Handlungsformen ab, die auf der Annahme beruhen, es reiche aus, für Gleichheit und gegen Rassismus einzutreten, um nicht rassistisch zu sein (siehe Antirassismus). Diese Haltungen und Handlungsformen blenden rassistische Strukturen aus und sind daher auch unaufmerksam für die Folgen der eigenen Praxis.

Siehe auch Antisemitismuskritik, Farbenignoranz und Sekundärer Rassismus