Der von dem US-amerikanischen Soziologen W. G. Sumner geprägte Begriff betont allgemein einen auf die Eigengruppe (siehe Ethnizität) bezogenen Egozentrismus. Im engeren Verständnis bedeutet „Ethnozentrismus“ die Beurteilung anderer Gruppen, Ethnien und „Kulturen“ aus der Sicht der „eigenen“ Gruppe und der ihr zugeschriebenen Wertmaßstäbe. Dabei kann es durch Auswahl und Hervorhebung bestimmter Informationen sowie Leugnung oder Ausblendung anderer Informationen zu einer Überhöhung der Eigengruppe kommen. Im Extremfall handelt es sich um eine Deutung der Welt, in der die eigene Gruppe das Zentrum aller „guten Dinge“ ist und alle anderen als negativ bewertet werden.
Siehe auch Critical Whiteness, Eurozentrismus, Identität (kollektive) und Rassismus