IDA e.V. auf Facebook
IDA e.V. auf Instagram
RSS Feed abonnieren

Glossar Detailansicht

Gender

Der aus dem Englischen stammende Begriff beschreibt das soziale Geschlecht und die individuelle Geschlechtsidentität. In Abgrenzung zur körperlichen Geschlechtlichkeit (engl. sex) sind mit sozialem Geschlecht die gesellschaftlich, sozial und kulturell hergestellten Geschlechterrollen von Frauen und Männern sowie die gesellschaftlich dominanten Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit gemeint. Betont wird damit, dass Vorstellungen über „typisch weibliche“ oder „typisch männliche“ Aufgaben und Rollen nicht naturgegeben sind, sondern auf kulturellen Traditionen und gesellschaftlichen Konventionen beruhen. Gleichzeitig sind soziales Geschlecht und biologische Merkmale eng miteinander verflochten: Einerseits formen gesellschaftliche Vorstellungen und Normen die Wahrnehmung biologischer Geschlechtsmerkmale, andererseits beeinflussen biologische Zuschreibungen die sozialen Konstruktionen von Geschlecht. Eine strikte Trennung beider Dimensionen ist daher nicht möglich, sondern sie beeinflussen sich wechselseitig. 

Die individuelle Geschlechtsidentität von Personen wiederum ist zuerst einmal unabhängig von ihrer körperlichen Geschlechtlichkeit - auch wenn häufig davon ausgegangen wird, dass sich beides entspricht (siehe Cissexismus) - und kann das soziale Geschlecht stark beeinflussen, muss das aber nicht. Es gibt vielfältige Gründe, aus denen trans* Personen ihr soziales Geschlecht (noch) nicht ihrer Geschlechtsidentität anpassen. Wissenschaftlich untersucht werden diese Verhältnisse in der Disziplin der Gender und Queer Studies.

Siehe auch Heteronormativität, Heterosexismus, Identität (individuelle) und Sexismus