Antifeminismus ist eine Gegenbewegung zum Feminismus, die sich aktiv gegen Emanzipation und die Gleichstellung unterschiedlicher Geschlechter stellt. Zentral ist dabei die Verteidigung vermeintlicher Rechte und Privilegien von Männern und Jungen, während feministische Forderungen und Errungenschaften systematisch diffamiert werden. Die Bewegung ist tief in rechtspopulistischen und konservativen Ideologien verankert und fester Bestandteil in extrem rechter, islamistischer und christlich fundamentalistischer Weltanschauungen.
Ein wesentliches Merkmal des Antifeminismus ist das bewusste Ausblenden historisch und kulturell bedingter Machtgefälle zwischen Männern und Frauen. Feministische Maßnahmen wie die Frauenquote werden als Benachteiligung von Männern dargestellt, ohne anzuerkennen, dass solche Maßnahmen bestehende strukturelle Diskriminierungen ausgleichen und abbauen sollen.
In den letzten Jahren mobilisieren antifeministische Akteur:innen verstärkt gegen das Feindbild „Gender”. Diese Mobilisierung richtet sich nicht nur gegen feministische Bewegungen, sondern auch gegen die Anerkennung der geschlechtlichen, sexuellen, amourösen und familiären Vielfalt. Gender und Queer Studies, Geschlechterforschung und geschlechtergerechte Sprache werden pauschal als „Gender-Ideologie“ diffamiert.
Antifeministische Strömungen fördern ein antimodernes, heteronormatives und patriarchales Weltbild, das eng mit anderen Formen von Diskriminierung wie Rassismus und Antisemitismus verknüpft ist.