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Rassistisches Wissen

Der Begriff rassistisches Wissen wurde durch den Rassismusforscher Mark Terkessidis geprägt. Er bezeichnet den gesellschaftlichen Bestand rassifizierender Kategorisierungen und Stereotypisierungen. Rassistisches Wissen ist also ein Ergebnis von Rassifizierung. Mit dem Begriff soll betont werden, dass Rassismus erstens sowohl in Form ausgearbeiteter wissenschaftlicher Theorien, politischer Ideologien als auch in Form von Alltagswissen vorliegen kann. Zweitens stellen die Inhalte des rassistischen Wissens keine einfachen Realitätsverzerrungen dar, sondern liefern ihren „Benutzer:innen“ Sinnbausteine, mit denen sie die soziale Welt für sich befriedigend erklären können. Drittens betont der Begriff auf dieser Grundlage den Aspekt der sozialen Geteiltheit: Unabhängig davon, ob Personen den Inhalten des rassistischen Wissens zustimmen, wissen sie von ihnen und können auf sie zurückgreifen, um die soziale Welt zu „erklären“ oder Handlungen zu legitimieren. Denn rassistisches Wissen ist Teil des kulturellen Wissensvorrats der deutschen Gesellschaft.