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Interdependenz

Interdependenz bedeutet wechselseitige Abhängigkeit oder Bedingtheit. Der Begriff verweist auf die Kritik am Konzept der Intersektionalität, dass das Bild der Straßenkreuzung dazu führe, dass verschiedene Diskriminierungs-, Macht- und Ungleichheitsverhältnisse (z.B. Rassismus, Adultismus, Klassismus usw.) als prinzipiell getrennte Stränge erscheinen würden, die sich nur punktuell überschneiden. In diesem Kontext verweist Interdependenz zwischen sozio-politischen Positionierungen darauf, dass eine Verschränkung von Abwertungserfahrungen aufgrund von Zugehörigkeiten stattfindet, die nicht lediglich gleichzeitig geschehen, sondern unauflöslich miteinander verwoben sind, sich gegenseitig auslösen, beeinflussen und verstärken können.

Beispielsweise wird eine migrantisierte Person durch eine erfolgreiche Sportkarriere oder die Aufnahme eines Studiums anders wahrgenommen. Mit einem sozialen Aufstieg kann ihre Rassifizierung in den Hintergrund rücken. Gleichzeitig kann die Rassifizierung einen sozialen Aufstieg aber auch beeinträchtigen (siehe Klassismus). Beide Positionierungen bedingen sich gegenseitig.