Kapital bezeichnet im weiteren Sinne jedes materielle oder immaterielle Vermögen, das geeignet ist, zur Verbesserung von Produktions- und Lebensmöglichkeiten beizutragen und somit Ungleichheit bedingt.
Im marxistischen Verständnis ist Kapital ein Wert, der in Prozessen des Austauschs von Waren und Dienstleistungen eingesetzt wird, um vermehrt zu werden und so einen Mehrwert zu generieren. Im Kapitalismus ist dieser Prozess end- und maßlos, da Kapitalist:innen durch die Konkurrenz anderer Kapitalist:innen zur ständigen Bewegung von Kapital gezwungen sind.
Eine der einflussreichsten Kapitaltheorien ist die des weißen französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Bourdieu lehnt sich an den Kapitalbegriff von Karl Marx an, verallgemeinert ihn jedoch und unterscheidet verschiedene Arten des Kapitals, die zu Gewinn und Erhaltung von gesellschaftlichem Status dienen. Er setzt es daher auch mit Macht gleich. Ökonomisches Kapital ist unmittelbar und direkt in Geld konvertierbar, soziales Kapital sind die Ressourcen, die sich aus dem Netz von Beziehungen und Gruppenzugehörigkeiten Einzelner ergeben und für Anerkennung und Unterstützung nutzbar sind. Das kulturelle Kapital oder Bildungskapital bezeichnet alle Kulturgüter und -ressourcen, die als symbolische Machtmittel gelten. Mit symbolischem Kapital beschreibt Bourdieu den symbolischen Effekt aller Kapitalformen, also wie diese Legitimierung und Anerkennung finden und dadurch zum Ansehen ihrer Träger:innen beitragen. Kapitalakkumulation beschreibt den Prozess der Sammlung und Weitergabe von Kapital.