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Race

In akademischen und aktivistischen Debatten über Rassismus in Deutschland wird häufig der aus dem Englischen übernommene Begriff race verwendet, um das Wort „Rasse“ zu vermeiden. Dies wird damit begründet, dass race eher als das deutsche Pendant verdeutliche, dass es sich um ein soziales Konstrukt handle, das erst durch rassistische gesellschaftliche Verhältnisse erzeugt werde. Der deutsche Begriff sei hingegen stark biologistisch konnotiert und halte eine gewaltvolle Geschichte präsent.

Demgegenüber argumentiert z.B. der deutsche Sozialphilosoph Daniel James auf der Basis empirischer Daten, dass der englische Begriff sogar stärker biologistisch konnotiert sei als der deutsche. Daher sei fraglich, ob es sich bei race und „Rasse“ um unterschiedliche Begriffe handle. Auf dieser Basis schlägt er drei kontextabhängige Umgangsweisen vor. Erstens könne der Begriff „rassifizierte Gruppe“ als Neuschöpfung verwendet werden. Dies eigne sich gut für die sozialwissenschaftliche Forschung. Zweitens könne von race gesprochen werden, wenn unerwünschte Wortwirkungen vermieden werden sollen. Eine dritte Möglichkeit bestehe darin, sich die unangenehmen Wirkungen des Begriffs „Rasse“ gezielt zunutze zu machen, um in Debatten zu intervenieren, in denen Beschönigungen wie „Kultur“ oder „Ethnie“ nur als sprachlicher Ersatz für „Rasse“ fungieren.