IDA e.V. auf Facebook
IDA e.V. auf Instagram
RSS Feed abonnieren

Glossar Detailansicht

Diskriminierung

Diskriminierung ist die ungleiche, benachteiligende und ausgrenzende Behandlung von konstruierten Gruppen und diesen zugeordneten Individuen ohne sachlich gerechtfertigten Grund. Diskriminierung kann sich zeigen als Kontaktvermeidung, Benachteiligung beim Zugang zu Gütern und Positionen, als Boykottierung oder als persönliche Herabsetzung. Der Begriff bezeichnet sowohl den Vorgang als auch das Ergebnis, also die Ausgrenzung und strukturelle Benachteiligung der diskriminierten Personen und Gruppen. Diese Benachteiligung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden.

Interaktionale Diskriminierung hingegen bezieht sich auf individuelle Handlungen und Entscheidungen, die diskriminierend sind. Dies umfasst zum Beispiel Vorurteile und Stereotypen, die das Verhalten von Einzelpersonen beeinflussen, sowie bewusste oder unbewusste Vorurteile, die in persönlichen Interaktionen zum Ausdruck kommen (Siehe auch Interaktionaler Rassismus).

Institutionelle Diskriminierung bezieht sich auf systematische Ungleichheiten, die in den Regeln, Praktiken und Verfahren von Organisationen und Institutionen verankert sind. Diese Form der Diskriminierung ist oft unbewusst und manifestiert sich in Bereichen wie Bildung, Arbeitsmarkt und Justiz, wo beispielsweise bestimmte Gruppen systematisch benachteiligt werden (Siehe auch Institutioneller Rassismus).

Gesellschaftlich-strukturelle Diskriminierung beschreibt die tief verwurzelten gesellschaftlichen Normen, Werte und Strukturen, die bestimmte Gruppen systematisch benachteiligen. Diese Form der Diskriminierung ist oft in der Kultur und den sozialen Praktiken einer Gesellschaft verankert und beeinflusst, wie Menschen wahrgenommen werden und welche Chancen ihnen offenstehen (Siehe auch Gesellschaftlich-kultureller Rassismus).

Diese Abgrenzung verdeutlicht, dass Diskriminierung nicht auf individuelles Handeln beschränkt, sondern auch in gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Strukturen verankert ist (siehe auch Struktureller Rassismus). Die Durchsetzung von Diskriminierung setzt in der Regel soziale, wirtschaftliche, politische oder diskursive Macht voraus. 

Siehe auch Ableismus, Adultismus, Altendiskriminierung, Altersdiskriminierung, Antidiskriminierung, Antisemitismus, Antiziganismus, Bodyismus, Cissexismus, Diskriminierung Ost/West, Diskriminierungskritik, Heterosexismus, Klassismus, Gadjé-Rassismus, Queerfeindlichkeit und Sexismus