Queer ist (wie LGBTQIA*) ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht den heteronormativen Erwartungen der Dominanzgesellschaft entsprechen. Dazu gehören u.a. Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* Personen, inter*geschlechtliche Personen, asexuelle, aromantische und agender Personen sowie queere und questioning Personen (wörtlich: fragend, etwa: auf der Suche nach einer Bezeichnung bzgl. der eigenen Sexualität und/oder Geschlechtsidentität) und weitere Gruppen. Darüber hinaus verwenden Personen queer als eigenständige Selbstbezeichnung für ihre von den Vorgaben einer heteronormativ ausgerichteten Mehrheitsgesellschaft bewusst abweichenden Geschlechterrollen, Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung. Es gibt unterschiedliche Ansichten dazu, inwiefern auch Personen queer sind, die zwar heterosexuell und cisgeschlechtlich sind, aber in anderer Weise von den gesellschaftlichen Normen bezüglich Sexualität und Liebe abweichen. Am häufigsten wird dies in der LGBTQIA*-Community diskutiert in Bezug auf BDSM-praktizierende und nicht-monogam bzw. polyamor lebende Menschen.
Der Begriff queer stammt aus den USA, wo queer (wörtlich übersetzt abweichend, schräg) zunächst ein Schimpfwort war für Personen, die nicht den sexuellen und geschlechtlichen Normen der Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Später wurde queer zu der heute weit verbreiteten positiven Selbstbezeichnung und zu einem politischen und wissenschaftlichen Begriff (Queer Studies). Diese Neubewertung und damit positive Aneignung des Begriffs geschah durch die queere Community selbst.
Siehe auch Feminismus, Heterosexismus und Queerfeindlichkeit