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Glossar

Im Glossar erläutert IDA zentrale Begriffe aus seinen Arbeitsbereichen kurz und verständlich. Das Glossar wird kontinuierlich erweitert und aktualisiert. Sie vermissen einen Begriff? Schreiben Sie uns einfach an Info(at)IDAeV.de.

Queer

Queer ist (wie LGBTQIA*) ein Sammelbegriff für Menschen, die nicht den heteronormativen Erwartungen der Dominanzgesellschaft entsprechen. Dazu gehören u.a. Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* Personen, inter*geschlechtliche Personen, asexuelle, aromantische und agender Personen sowie queere und questioning Personen (wörtlich: fragend, etwa: auf der Suche nach einer Bezeichnung bzgl. der eigenen Sexualität und/oder Geschlechtsidentität) und weitere Gruppen. Darüber hinaus verwenden Personen queer als eigenständige Selbstbezeichnung für ihre von den Vorgaben einer heteronormativ ausgerichteten Mehrheitsgesellschaft bewusst abweichenden Geschlechterrollen, Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung. Es gibt unterschiedliche Ansichten dazu, inwiefern auch Personen queer sind, die zwar heterosexuell und cisgeschlechtlich sind, aber in anderer Weise von den gesellschaftlichen Normen bezüglich Sexualität und Liebe abweichen. Am häufigsten wird dies in der LGBTQIA*-Community diskutiert in Bezug auf BDSM-praktizierende und nicht-monogam bzw. polyamor lebende Menschen.

Der Begriff queer stammt aus den USA, wo queer (wörtlich übersetzt abweichend, schräg) zunächst ein Schimpfwort war für Personen, die nicht den sexuellen und geschlechtlichen Normen der Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Später wurde queer zu der heute weit verbreiteten positiven Selbstbezeichnung und zu einem politischen und wissenschaftlichen Begriff (Queer Studies). Diese Neubewertung und damit positive Aneignung des Begriffs geschah durch die queere Community selbst.

Siehe auch Feminismus, Heterosexismus und Queerfeindlichkeit

Queerfeindlichkeit

Queerfeindlichkeit bezeichnet feindselige Haltungen und strukturelle Diskriminierung gegenüber Menschen, die nicht in die gesellschaftlichen Normen der Zweigeschlechtlichkeit und der Heterosexualität passen (Heteronormativität). Ein Synonym für Queerfeindlichkeit ist unter anderem LGBTQIA*-Feindlichkeit. Im Alltag ist der Begriff Queerfeindlichkeit aufgrund seiner Verständlichkeit inzwischen weit verbreitet und macht mit dem Wortteil queer die Personen sichtbar, die von der Diskriminierung betroffen sind. Er kann genutzt werden, um auf einfache Weise mehrere Diskriminierungsformen zu benennen, die von der Mehrheitsgesellschaft ausgehen, um Macht- und Dominanz ansprüche zu wahren (siehe Cissexismus, Homofeindlichkeit, Heterosexismus und Trans*feindlichkeit). Da er den Begriff Feindlichkeit enthält, kann jedoch der Eindruck entstehen, dass er sich nur auf die individuelle Ebene der Diskriminierung beziehen würde oder diese im Vordergrund stehen würde. Queerfeindlichkeit bezieht sich jedoch auch auf die strukturelle und institutionelle Ebene und umfasst somit auch hier bestehende Ausschlüsse, Benachteiligungen und Diskriminierungen.