Ereignisse wie 9/11 oder die Silvesternacht in Köln haben das Bild „der“ Muslim:innen in Deutschland nachhaltig verändert. Buchveröffentlichungen und eine hohe Zahl von Geflüchteten aus muslimisch geprägten Ländern haben die gesellschaftlichen Kontroversen über „die“ Muslim:innen weiter angeheizt.
Ergebnis dieser gesellschaftlichen Entwicklungen ist ein verbreiteter Antimuslimischer Rassismus, der sich gegen Muslim:innen ebenso richtet wie gegen Menschen, die einfach für Muslim:innen gehalten werden. Und schon der Begriff ist umstritten und wird daher zu Beginn der Broschüre diskutiert, ebenso wie Abwehrstrategien gegen das Konzept.
Die Autor:innen beschäftigen sich dann mit Antimuslimischem Rassismus in der Extremen Rechten oder dem Antisemitismus unter Muslim:innen sowie der Zuschreibung desselben an Muslim:innen. In einem Kapitel mit aktuellen Kontroversen rund um den Islam werden Themen wie Männlichkeiten, Homosexualität und Islam, Neutralitätsgesetze oder Salafismusprävention angesprochen. Thematisiert werden auch die Vielfalt und innere Heterogenität muslimischer Communitys und ihrer Verbände sowie Lebenslagen und –realitäten junger Muslim:innen in der superdiversen Migrationsgesellschaft Deutschland.
In einem Kapitel zur Muslimischen Jugendarbeit in Deutschland werden nach einem Überblick verschiedene Verbände und Organisationen vorgestellt. Es folgen Interviews mit der Islamwissenschaftlerin und Lehrerin Lamya Kaddor, Taner Beklen vom Muslimischen Jugendwerk und der êzîdischen Aktivistin Gian Aldonani. Schließlich finden sich Materialien und Links zur vertiefenden Auseinandersetzung mit dem Thema Antimuslimischer Rassismus.