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Muslimische Jugendverbände und Jugendorganisationen in Deutschland

Nachfolgend finden Sie eine Liste der wichtigsten muslimischen Jugendverbände und Jugendorganisationen in alphabetischer Reihenfolge:

Bund der Muslimischen Jugend in Deutschland – Jugendarbeit der DITIB

(www.ditib-jugend.de)

Der BDMJ (Bund der Muslimischen Jugend) ist der nach eigenen Angaben mitgliederstärkste muslimische Jugendverband in Deutschland. Er vertritt und koordiniert bundesweit über 820 Jugendgruppen der DITIB-Gemeinden und die dazugehörigen 11 Landesjugendverbände der DITIB. Der Verband möchte Jugendliche bei ihrer sozialen und politischen Teilhabe unterstützen. Unter dem Motto „tugendhafte und vorbildliche Jugend“ möchte er dazu beitragen, dass der Islam als eine Motivationsquelle für die Jugendlichen bei der Gestaltung einer friedlichen und pluralistischen Gesellschaft vermittelt wird. Der BDMJ will sich auf dieser Basis für einen friedlichen, respektvollen, freundschaftlichen und vertrauensvollen Umgang der Menschen in der Gesellschaft einsetzen.

Innerhalb der DITIB wurde jugendverbandliche Strukturen, beginnend mit der Gründung des DITIB-Landesjugendverbandes Niedersachsen-Bremen 2010 vergleichsweise planmäßig aufgebaut. 2012 folgten die Landesverbände Baden und Württemberg. In den nächsten Jahren wurden die westlichen Bundesländer und Berlin verbandlich erschlossen. Anfang 2014 haben dann die zu diesem Zeitpunkt 15 DITIB-Landesjugendverbände (teilweise mehrere in einem Bundesland) den Bund der Muslimischen Jugend in Deutschland gegründet.

Der Bundesvorstand des BDMJ, also des Jugendverbandes der DITIB auf Bundesebene, ist im Frühjahr 2017 zurückgetreten, da seine Mitglieder keine Grundlage mehr für eine eigenständige Jugendarbeit sahen und der für Jugendarbeit verantwortliche Hauptamtliche in der Zentrale in Köln aus diesem Arbeitsfeld abgezogen wurde. Nach einer Unterbrechung ohne amtierenden Bundesvorstand wurde im Frühjahr 2019 und im Frühjahr 2021 jeweils ein neuer BDMJ-Bundesvorstand gewählt.

Bund Muslimischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands (BMPPD)

(www.moslemische-pfadfinder.de)

Der Bund Muslimischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands (BMPPD) wurde 2010 gegründet. Er sieht eine koedukative Erziehung und Bildung junger Menschen im Alter von 7 bis 21 Jahren in Deutschland als seine Aufgabe und bekennt sich in seiner Selbstdarstellung unter Berufung auf den Koran zur dialogischen Begegnung mit Menschen anderen Glaubens, anderer Ethnie, Hautfarbe, Sprachgemein­schaft und Nationalität, die er als gleichberechtig­te Partner anerkennt.

Seit Herbst 2020 ist der Nach zweijähriger Anschlussmitgliedschaft ist der BMPPD Vollmitglied in den Ringen Deutscher Pfadfinderinnenverbände und Pfadfinderverbände (rdp). Damit wurde zum ersten Mal seit der Gründung der Ringerverbände im Jahr 1949 ein neuer Pfadfinderverband als Vollmitglied aufgenommen.

Engagierte Muslime in Deutschland (EMD)

(www.emd-ev.de)

Im Rahmen des EU-geförderten Projektes „Extrem Engagiert“ kamen Jugendliche aus ganz Deutschland regelmäßig zusammen. Nach dem Projektende haben sie den unabhängigen Jugendverein Engagierte Muslime Deutschland (EMD) e.V. gegründet. Ziel ist die Förderung von muslimischer Jugendarbeit und dabei besonders die bislang fehlende Repräsentation von schiitisch-muslimischen Interessen in der Jugendarbeit. Der Verein möchte gesellschaftspolitische Bildungsarbeit leisten und Jugendliche dabei unterstützen, ihre Kompetenzen in Bereichen der Jugend- und Verbandsarbeit zu erweitern. Ein weiteres Ziel ist die bundesweite Vernetzung der Jugendlichen und die Kooperation mit anderen Jugendverbänden.

Islamische Jugend in Bayern e. V.

(www.islamische-jugend-bayern.de)

Die Islamische Jugend in Bayern (IJB) hat sich laut ihrer Selbstdarstellung gegründet, um muslimischen Jugendlichen in Bayern eine Stimme und die Möglichkeit zur Partizipation in der Gesellschaft zu geben. Der Verband möchte Jugendlichen mit islamischen Werten fördern und den Austausch über gemeinsame Werte mit Jugendlichen anderer Verbände und der Gesellschaft ermöglichen.

Die Islamische Jugend in Bayern e. V. wurde 2011 in den Bayerischen Jugendring aufgenommen. Sie ist dem Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) verbunden. Sie erhält Geld aus Sondermitteln, die der Vorstand des Bayerischen Jugendrings in einem Chefgespräch mit dem damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zu seiner eigenen Überraschung erkämpft hatte und die bis auf weiteres verstetigt wurden.

JUMA - Jung, muslimisch, aktiv und laut!

(www.juma-ev.de)

Gegründet in Berlin, ist JUMA inzwischen in mehreren Bundesländern aktiv. JUMA bietet jungen Muslim:innen eine Plattform, sich in unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu engagieren. Ziel von JUMA ist es, jungen Muslim:innen eine Stimme zu geben und ihr gesellschaftliches Engagement für eine breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Bei JUMA engagieren sich Muslim:innen unterschiedlicher Gemeinden und ohne Gemeindebindung. JUMA unterstützt den Austausch mit Akteuren aus Politik, Medien, Wissenschaft und Kultur und will so einen Raum schaffen, in dem Jugendliche ihre Sicht mitteilen können.

Muslimische Jugend in Deutschland (MJD)

(www.muslimischejugend.de)

Die Muslimische Jugend in Deutschland e. V. bezeichnet sich als die einzige deutsche, unabhängige, muslimische Jugendorganisation. Sie möchte muslimische Jugendliche zusammenzubringen und sie bei ihrer Identitätsfindung und Persönlichkeitsentfaltung unterstützen.

Die Muslimische Jugend in Deutschland wurde bereits 1994 gegründet und verstand sich von Anfang an nicht nur als deutschsprachige, sondern als deutsche Organisation. Sie wollte junge Muslim:innen vertreten, die Deutschland als ihren Lebensmittelpunkt und ihre Heimat betrachten. Der muslimische Glaube und der Alltag in Deutschland stehen für die MJD nicht in Widerspruch zueinander. Die Eltern ihrer Mitglieder stammen vor allem aus vielen muslimisch geprägten Ländern in aller Welt und aus Deutschland. Die kulturelle Vielfalt unter den Mitgliedern ist aus Sicht des Verbandes eine Besonderheit der MJD und unterscheidet sie von allen anderen muslimischen Jugendorganisationen in Deutschland. Höhepunkt der Verbandsaktivitäten ist das jährlich stattfindende das Jahrestreffen mit etwa 1000 Teilnehmenden.

Die Erwähnung der MJD im Verfassungsschutzbericht des Bundes hielt einer gerichtlichen Prüfung nicht stand. Das Verwaltungsgericht Berlin hat der Klage der MJD gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz zum größten Teil stattgegeben. Die MJD begrüßt die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin vom 16. Februar 2012. Das Urteil stellt fest, dass die Vorwürfe des Bundesamtes für Verfassungsschutz gegen die MJD zu großen Teilen rechtswidrig sind. Das Gericht ordnete eine Überarbeitung der Berichterstattung aus dem Jahr 2009 an. Im Verfassungsschutzbericht wurde aufgeführt, dass ein ehemaliges Vorstandsmitglied Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren war. Nicht erwähnt wurde, dass die Ermittlungen, die zu keiner Zeit einen Bezug zur MJD hatten, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Verfassungsschutzberichts bereits als unbegründet eingestellt waren. Das Gericht ordnete an, die angesprochene Passage aus dem Bericht zu entfernen. Ferner heißt es im Verfassungsschutzbericht, dass die MJD ihren Mitgliedern empfehle, sich in allen Fragen der islamischen Rechtsauslegung an den Maßgaben des European Council for Fatwa and Research (ECFR) zu orientieren. Der MJD wurde außerdem unterstellt, einen Schulungsleitfaden zu verwenden, der sich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung stelle. Das Gericht stellte bei allen Punkten klar, dass sich das Bundesamt für Verfassungsschutz bei einer Berichterstattung auf belegbare Tatsachen stützen müsse. Diese Mindestanforderung wurde in den besagten Punkten nicht erfüllt. Dadurch sieht das Gericht die Rechte der MJD als verletzt und somit das Klagebegehren als begründet an. Der Deutsche Bundesjugendring, die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände in Deutschland, sah sich durch das Urteil gegen das Bundesinnenministerium und den Verfassungsschutz als ihm nachgeordnete Behörde in seiner Ansicht bestärkt, dass die Aussagen des Verfassungsschutzes nicht zwangsläufig für die Beurteilung der Arbeit von Jugendverbänden relevant sind.

Muslimisches Jugendwerk

(www.muslimisches-jugendwerk.de)

Wichtige handelnde Personen des im Frühjahr 2017 zurückgetretenen BDMJ-Vorstandes und aus Landesverbänden haben im Herbst 2017 das Muslimische Jugendwerk gegründet. Es ist zwar von seiner Satzung her grundsätzlich auch auf eine Entwicklung als Verband angelegt, macht zunächst aber als Bildungs- und Projektträger seine ersten Gehversuche, u.a. mit einem Fastenbrechen in feierlichem Rahmen im NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration und einer Ansprache der Staatssekretärin Serap Güler.

Das Muslimische Jugendwerk möchte junge Menschen bei ihrer Lebensgestaltung unterstützen und dabei fachlich kompetent und islamisch motiviert einen Dienst an der Jugend und der Gesellschaft leisten, indem es die demokratische und gesellschaftliche Partizipation junger Menschen fördert. Er möchte junge Menschen zur Kritikfähigkeit und Teilhabe im Einklang mit ihrem Glauben befähigen.

Zahnräder Netzwerk

(www.zahnraeder-netzwerk.de)

Das Zahnräder Netzwerk möchte das gesellschaftliches Engagement von Muslim:innen aus allen Fachrichtungen und Hintergründen nicht nur sichtbar macht, sondern sie bei ihrem Vorhaben stärken und aktiv unterstützen. Das Netzwerk organisiert die jährlichen Zahnräder Events, die jungen Menschen die Chance geben ihre Projekte vorzustellen und das Netzwerk als Wissens- und Kraftpool zu nutzen. Zudem gibt es Mentoring-Programme und Förderpreise.