Zwei Neonazis verübten am 23. November 1992 mit Molotowcocktails Anschläge auf zwei Wohnhäuser in Mölln (Schleswig-Holstein), bei denen die beiden Mädchen Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz sowie ihre Großmutter Bahide Arslan ums Leben kamen und neun weitere Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Kritik löste die Aussage des Regierungssprechers Dieter Vogel aus, der auf die Frage, warum Bundeskanzler Helmut Kohl nicht zur Trauerfeier nach Mölln gekommen sei, antwortete, dass die Bundesregierung nicht in einen „Beileidstourismus“ verfallen wolle. Die beiden Täter wurden gut ein Jahr nach dem Anschlag wegen dreifachen Mordes in Tateinheit mit versuchtem Mord an sieben weiteren Menschen nach Jugendstrafrecht zu zehn Jahren Haft bzw. zu einer lebenslangen Haftstrafe (seit 2007 freigelassen) verurteilt.