Yasemin ist siebzehn Jahre alt und lebt in Hamburg-Altona. Die selbstbewusste junge Frau schreibt in der Schule gute Noten und gewinnt bei Judo-Wettkämpfen. Yasemin möchte studieren. Die ersten Versuche des Studenten Jan, sie zu erobern, lässt sie scheitern. Einfallsreich und witzig beginnt der Student, ihre Liebe zu gewinnen. Aber je stärker die Gefühle werden, desto stärker wird Yasemin bewusst, was bisher eine Nebensache war: Sie ist eine türkische Tochter. Aus Angst um die Ehre seiner Tochter wird ihr bisher fröhlicher, von ihr geliebter Vater ein fremder Despot. Von niemandem kann Yasemin Hilfe erwarten, denn der deutsche Jan versteht nur sehr langsam, in welche Situation sie geraten ist.
Der Film erlaubt es, ein Verständnis zu entwickeln, wie das Themenbündel Einwandererfamilie, Ehre, Vater-Kind-Beziehung und Freiheitsdrang in den 1980zigern thematisiert wurde.
Es sollte noch angemerkt sein, dass Stereotypisierungen wie die "unterdrückte Tochter" als Beispiel des Hin- und Hergerissenseins zwischen den Kulturen, der "autoritäre Vater" als Sinnbild alter, überkommener Traditionen und der "weiße Befreier" als Vertreter der Mehrheitsgesellschaft, aus heutiger Perspektive, im Film nicht ausreichend reflektiert eingesetzt werden.
Produktionsort, -gesellschaft: Deutschland: ZDF / Hamburger Kino Kompanie
FSK: 12
Hark Bohm
1988
83 Min.
VHS
EMZ 15, 20
KMZ 3, 10, 11, 19
LMZ 3, 4, 8, 13
LMD