Die alte Dame ist sauer: "Es ist ja schon alles fremd hier. Wir sagen immer: bis zur Brücke ist Deutschland und dahinter ist Türkei." 13.000 Deutsche und 7.000 Türken leben heute in Duisburg-Marxloh - nebeneinander. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Der Stadtteil verarmt. Aus deutschen Geschäften wurden türkische Döner-Buden. Hausverwalter Theodor Hofmann wird seine Wohnungen nicht mehr los. Keiner will mehr einziehen im Türkenviertel. Viele Läden machen dicht. Das Klima ist vergiftet. Wollen oder können Deutsche und Türken in Marxloh nicht zusammen leben?
"Wenn man das Fremde nicht kennt, hat man Angst davor", meint Marion Staupenpfuhl. Die alleinerziehende Mutter von drei Töchtern kam aus dem Osten nach Duisburg-Marxloh und fand in einer katholischen Kirchengemeinde eine neue Heimat. "Das Ghettoartige" der türkischen Viertel stößt sie immer noch ab. "Können die sich nicht ein bisschen einordnen? Aber das tun sie nicht!" Hülya Bas ist in Duisburg-Marxloh aufgewachsen. Ihre drei kleinen Kinder lernen Koranlesen auf Arabisch. Ihren Sohn Mehdi hat sie in den katholischen Kindergarten geschickt, damit er Deutsch lernt. Dort hat er auch deutsche Freunde gefunden.
Produktionsort, -gesellschaft: Köln: WDR
FSK: -
Martin Buchholz
1999
30 Min.
VHS
DGB
EMZ 13, 20
KMZ 19
LFD 6
LMZ 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10, 13
LMD