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Glossar

Im Glossar erläutert IDA zentrale Begriffe aus seinen Arbeitsbereichen kurz und verständlich. Das Glossar wird kontinuierlich erweitert und aktualisiert. Sie vermissen einen Begriff? Schreiben Sie uns einfach an Info(at)IDAeV.de.

Migrationspädagogik

Die Migrationspädagogik wurde zu Beginn der 2000er Jahre erstmals von Paul Mecheril als eine Perspektive auf das Verhältnis von Pädagogik und Migration systematisch dargestellt. Im Unterschied zu den kulturalisierenden Herangehensweisen der Ausländerpädagogik und Interkulturellen Pädagogik setzt die Migrationspädagogik „kulturelle Differenzen“ nicht voraus, sondern stellt die angenommene Naturhaftigkeit und die vermeintliche Unveränderlichkeit, die „Kulturen“ zugesprochen wird, sogar infrage. „Kulturelle Differenz“ wird nicht als selbstverständlich existenter Unterschied, sondern als Praxis des Unterscheidens betrachtet, auf die unter bestimmten Bedingungen Akteur:innen (z. B. Pädagog:innen) zurückgreifen. Migrationspädagogik befasst sich also damit, wie Ordnungen der Zugehörigkeit unter den bestehenden rassistischen Machtverhältnissen politisch, kulturell, juristisch und in Interaktionen hergestellt werden, innerhalb derer Menschen unterschieden und so positioniert werden, dass ihnen unterschiedliche Werte der Anerkennung und Möglichkeiten des Handelns zugewiesen werden. Aus dieser Beschäftigung leitet die Migrationspädagogik keine konkreten pädagogischen Handlungsvorgaben ab, sondern fordert dessen kontinuierliche Reflexion.

Siehe auch Kultur